
Schon wieder ein Schimmelpilz - diesmal hat Ledermüller ihn auf Walnüssen entdeckt und ihn auf diese Tafel mit aufgenommen, weil das Binsenmark nur die Hälfte der Tafel beansprucht hat. Vom Traubenschimmel unterscheidet er sich durch größere "Köpfe" und eine dunklere Farbe, schreibt Ledermüller.
Der untere Teil der Tafel stellt Binsenmark dar. Interessant auch, was Ledermüller ansonsten zu den Binsen schreibt: "Was ich unter den Binsen hier verstehe, wird jedermann leicht begreifen können, wenn ich zu mehrer Erläuterung noch beyfüge, daß unsere Land- und Bauersleute Sträußer davon binden, daß man auch Schachteln damit überziehet, und daß viele Personen den Wein damit probieren wollen, ob er Wasser habe oder nicht, massen diese Binsen alles Wasser aus dem Wein an sich ziehen und man, gleichwie bey einem Heber, das eine Ende in das Glas mit Wein, das andere Ende aber in ein leeres Glas bringt, alles Wasser aus dem Weinglas in das leere Glas hinüber führen sollen."
Ob das wirklich funktioniert?
aus: Ledermüller, Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzungen (
Alle Bilder Ledermüllers einschließlich seiner Texte gibt es hier.)
Stichworte: Ledermüller Mikroskopie Barock Augenergötzung