
Die Moostierchen wurden bereits im 18. Jahrhundert mikroskopisch beobachtet, beschrieben und gezeichnet, unter anderem von Trembley, Rösel von Rosenhof und Ledermüller. Damals klassifizierte man sie zusammen mit den Hydren als "Polypen".
Hier eine Tafel aus der Historiae Polyporum von Rösel von Rosenhof, die mit dem sogenannten Federbuschpolypen beginnt. Die Federbuschpolypen sind, wie der blumige Name schon vermuten lässt, die heutigen Moostierchen. Rösel hat seine Moostierchen offenbar vor allem an den Wasserlinsen gefunden - jedenfalls zeichnet er sie so. Manch einen mögen die Farben der Wasserlinsen irritieren. Sie sind allerdings keineswegs Rösels Phantasie entsprungen. Vielmehr handelt es sich hier nicht um die kleine Wasserlinse, die immer grün bleibt und heutzutage in unseren Gewässern dominiert, sondern um etwas größere Wasserlinsenarten, die zum erheblichen Teil eine rote Farbe entwickeln. Bei den Moostierchen dürfte es sich um Plumatella repens handeln.
Bild aus: Historia Polyporum - Historie der Polypen und anderer kleiner Wasserinsecten (gedruckt im Jahr 1755, enthalten im dritten Band der Insecten-Belustigung)
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