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Winterlinde aus Sturms Flora von Deutschland, Band 6: Säulenträger – Tafel 62

Winterlinde, Tilia parvifolia

Winterlinde, Tilia parvifolia
Tafel 62:
a) Zweig, verkl.;
b) Blüte in nat. Gr.;
c) Staubgefässe in nat. Gr. und vergr.;
d) Fruchtknoten in nat. Gr. und vergr.;
e) derselbe durchschnitten;
f) Früchte in nat. Gr.;
g) Samen in nat. Gr.;
h) durchschnittene Samen, vergr.
Baumartig bis 25 cm hoch, die Zweige schlank, mit der Spitze abwärts gebogen, so dass die Krone halbkugelähnlich gerundet erscheint. Kommt auch strauchig vor. Blätter von etwa 55 mm Durchmesser, unterseits blaugrün, in den Aderwinkeln rostfarbenbärtig, sonst kahl. Blütenstände ziemlich wagerecht, meist fünf- bis elfblütig. Früchte dünnschalig, mit undeutlichen Kanten. 6-7. (Synonyme: T. ulmifolia, cordata, microphylla, T. europaea z. T.; Kleinblättrige oder Stein-Linde.)
In Wäldern, besonders Niederwäldern, Auen und Brüchen; zerstreut, in den Alpen (bis 900 m), im Nordseeküstenlande und an der westlichen Ostsee selten. Häufig angepflanzt. Zu dieser Art gehören bei weitem die meisten alten Dorf- und Kirchhoflinden, u. a. die zu Neustadt am Kocher, Retschow bei Doberan, Saulwitz in Schlesien, Sedlinen in Westpreussen , auch die Goethe – Linde zu Wetzlar und die Heilige Linde zu Faulen in Westpreussen.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde.