Stichworte: Eukaryoten, Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Fingerhut
Tafel 531. Digitalis purpurea L. (roter Fingerhut) AB Teile der blühenden Pflanze. 1 Blütenlängsschnitt; 2 Staubblätter: a jüngeres, b reiferes; 3 Stempel; 4 Fruchtknotenlängsschnitt; 5 Fruchtknotenquerschnitt; 6 aufgesprungene Kapsel im Kelche; 7 Same; 8 desgl. im Längsschnitte. 2 bis 5, 7 und 8 vergrössert.

Die zweijährige Wurzel treibt im ersten Jahre eine grundständige Rosette in den ziemlich langen Stiel verschmälerter, eilänglicher, stumpfer Blätter; im zweiten den 30 bis 125 cm hohen, meist einfachen, seltener verästelten Stengel. Stengel und Blütenstielchen behaart. Untere Stengelblätter in den Stiel verschmälert, obere sitzend, eilanzettlich, gekerbt, unterseits, wie auch der Stengel und die Blütenstiele, filzig. Blüten in endständiger, einseitswendiger Traube, in den Achseln lanzettlicher Deckblättchen, nickend. Blumenkrone auswendig völlig kahl, purpurn, auf der Unterseite mit dunkleren, weissumrandeten Punkten, selten ganz weiss; inwendig behaart. Schlund glockig oder röhrigglockig. Unterlippe der Blumenkrone kurz-eiförmig, abgerundet. Blütezeit Juli bis August. Gynomonöcisch; die weiblichen Pflanzen sind kleinblütig. In lichten Gebirgswäldern, in Mitteldeutschland, in Westdeutschland bis an die Schweiz; in dieser nur in Gärten und bisweilen verschleppt. Stark giftig. Die Blätter, Folia Digitalis, sind offizinell.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage