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Echte Möhre aus Sturms Flora von Deutschland, Band 12: Schirmblumige – Tafel 33
Echte Möhre, Daucus carota
Tafel 33:
a) Unterer Teil der Pflanze, verkl.;
b) Blütenstand verkl.;
c) Fruchtstand, verkl,;
d) Wurzel einer Kulturrasse, verkl,;
e, f) Blütenstandszweige, vergr,;
g) Randblüte, vergr,;
h) Mittelblüte, vergr,;
i) gewöhnliche Blüte, vergr,;
k, l) Fruchthälfte von der Rücken- und Bauchseite, vergr,;
m) Querschnitt durch eine Fruchthälfte, vergr.
Würzig. Wurzel schlank rübenähnlich, seltener kurz und dick, an heurigen Pflanzen, besonders den Kulturrassen, fleischig, gelb oder rot. Stängel 30 bis 120 cm hoch, meist besonders am Grunde mit steifen abstehenden oder abwärts gerichteten Haaren, selten ganz kahl, Blätter doppelt, seltener fast dreifach gefiedert mit fiederspaltigen oder eingeschnittenen Blättchen, deren Zipfel etwa 1 mm breit sind. Blütenstände während des Blühens flach oder konkav, die äusseren Stiele erheblich länger als die mittleren. Randblüten in der Regel strahlend. Kronblätter weiss, selten grünlich oder rosa, die der Mittelblüten in der Regel dunkelrot. Zuweilen fehlt diese sehr augenfällige Blütengruppe, nicht selten ist an ihrer Stelle eine einzelne Blüte entwickelt. Mittelblüten teils männlich, teils scheinbar weiblich, aber (immer?) taub. Zuweilen kommen einige dunkelrote Blüten zusammen mit weissen an anderen als dem mittleren Blütenstiele vor. Fruchtknoten zuweilen kahl und glatt, öfter borstig, selten sind die Stachelreihen schon zur Blütezeit erkennbar. Fruchtstände in der Mitte vertieft, nestähnlich, bei trocknem Wetter mehr ausgebreitet, bei nassem mehr zusammengezogen. Stacheln meist etwas kürzer als der Durchmesser der Frucht, an der Spitze mit kleinen Haken. 2j, seltener 1j. 6-8, beschädigte Pflanzen noch länger. (Synonyme: Gelbe Rübe, Mohrrübe, Gelbe Wurzel, Karotte, Vogelnest, Bastenei, Pestnägel). – Es kommen laubartige Blütenstandshüllblätter und unregelmässig zusammengesetzte Blütenstände vor, auch rotblumige Pflanzen mit kleinen ganzrandigen Kronblättern.
In trockenen Wäldern und Gesträuchen, auf Grasland, an Ufern, Strassen, Dämmen und auf Oedland gemein, in den Alpen bis über 1000 m. Ueberall als Gemüse gezogen, früher auch in der Heilkunde angewandt.
Möhrenfelder nehmen in Deutschland 35 000 bis 40 000 ha ein, das sind etwa 0,15% des Acker- und Gartenlandes. Ein Teil dieser Fläche ist mit Riesenmöhren, der grössere aber anscheinend mit Echten Möhren bestellt.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).