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Linse aus Sturms Flora von Deutschland, Band 9: Hülsenfrüchte – Tafel 8
Linse, Vicia lens
Tafel 8:
a) Pflanze, verkl.;
b) ungewöhnlich breites Blättchen;
c) Blättchen in nat. Gr.;
d) Nebenblätter in nat. Gr.;
e) Blüten in nat. Gr.;
f) Kelch, vergr.;
g – i) die Kronblätter in nat. Gr.;
k) Staubgefässe und Griffel, vergr.;
l) Griffelspitze, stärker vergr.;
m, o) Früchte in nat. Gr.;
n, p) Samen in nat. Gr.
Aufrecht. 15 bis 50 cm hoch. Blätter mit Ranken. Nebenblätter einander gleich, lanzettlich, meist ganzrandig. Blütenstiele ein- bis vierblütig. Kelchzähne länger als die Krone. Fahne blau gestreift. Griffel flach, mit einer Haarlinie auf der der Achse zugewandten Seite. Früchte rautenförmig, kahl, ein- oder zweisamig. Die Form der Samen ist das Urbild der Linsenform. 6 -7. (Synonyme: Lens esculenta, Lathyrus lens, Ervum lens.)
Uralte Kulturpflanze, wahrscheinlich orientalischer Herkunft. In Niederbayern, der Oberpfalz und Franken, Württemberg, Thüringen und der Provinz Sachsen sowie im Regierungsbezirk Trier in Menge felderweise gebaut, im übrigen Deutschland wenig, im Gebiete des Niederrheins und der Ems so gut wie gar nicht. In manchen Gegenden, namentlich Württemberg, häufig im Mengfutter. Verwilderte Pflanzen sind in den Gebieten des Anbaus nicht selten; ausserdem findet die Art sich hier und da vorübergehend eingeschleppt.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).