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Erbse aus Sturms Flora von Deutschland, Band 9: Hülsenfrüchte – Tafel 16
Wiesen-Erbse, Pisum pratense.
Tafel 16:
a) Triebspitze, verkl.;
b) Blüte, vergr.;
c) Längsschnitt durch dieselbe; d-
f) die Kronblätter, vergr.;
g) Staubgefässe und Griffel, vergr.;
h) Staubbeutel, vergr.;
i) Griffel (die Behaarung unter der Spitze ist undeutlich ausgefallen);
k) Früchte in nat. Gr.;
l) Samen in nat. Gr. und vergr.
Stengel nicht geflügelt. Nebenblätter lanzettlich, pfeilförmig. Blätter einpaarig, rankend. Blättchen lanzettlich, mehr oder weniger behaart. Blütenstiele lang, mehrblütig. Blumen gelb. Griffel unter der Spitze oben bärtig. 6-8.
Auf Grasland aller Art und in Gesträuch verbreitet und häufig.
Bild aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland
Zur Erbse, die in unseren Küchen verwendet wird, gibt es kein Bild, sondern lediglich eine Beschreibung im Sturm:
Erbse, Pisum sativum.
Bis 1,5 m hoch klimmend. Nebenblätter gross, verkehrteiförmig mit halbpfeilförmigem, gezähntem Grunde. Blätter meist zweipaarigv rankend. 5-7.
Hauptrassen:
a) Graue Erbse, Pisum sativum arvense. Blütenstiele ein- oder zweiblütig. Blumen bunt, Fahne violett, Flügel rot, Schiffchen weiss. Samen kantig, grau mit dunkleren Flecken- (Pisum arvense; Felderbse, Ackererbse.) S. 41.
b) Gartenerbse, Pisum sativum hortense. Blütenstiele meist ein- oder zweiblütig. Blumen in der Regel weiss. Samen kugelig, glatt, grün oder gelb. – (Pisum sativum; Schoten). – Zerfällt in zahlreiche Rassen. Bemerkenswert ist die Zuckererbse durch grosse, in unreifem Zustande essbare Hülsen, die Markerbse durch schrumpfig-faltige Samen.
Ferner giebt es niedrige, kaum klimmende Rassen und Formen mit reichblütigen Blütenstielen.
Die graue Erbse ist eine alte Kulturpflanze unbekannter, wahrscheinlich morgenländischer Herkunft, wächst jetzt in Südeuropa und bei uns stellenweise in Oberbayern (Garmisch) wild, findet sich im ganzen Gebiet nicht selten einzeln zwischen anderen Kulturpflanzen oder an Wegen. Das Hauptkulturgebiet dieser alten Rasse ist Ostpreussen.
Die Gartenerbsen sind im Laufe des Mittelalters und der Neuzeit gezüchtet. Einzelne verwilderte Pflanzen trifft man hin und wieder auf Schutt, an Wegen und auf Aeckern. Insgesamt dient in Deutschland 1,25% des Acker- und Gartenlandes dem Erbsenbau, in Ost- und Westpreussen und den Regierungsbezirken Bromberg und Stralsund übersteigt das Verhältnis 3%, während dagegen in Süddeutschland viel weniger Erbsenfelder getroffen werden. Die Erbsen und die Vicebohnen sind gegenwärtig die einzigen Hülsenfrüchte, welche durch das ganze Reich eine hervorragende Rolle in der menschlichen Nahrung spielen.
Der Erbsenwurm ist eine Käferlarve (Bruchus pisi).