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Siebenstern aus Sturms Flora von Deutschland, Band 9: Primeln – Tafel 59
Siebenstern, Lysimachia trientalis
Tafel 59, Fig.1:
a) Pflanze in nat. Gr.;
b) Blüte in nat. Gr.;
c) junge Frucht in nat. Gr.;
d) Frucht in nat. Gr.;
e, f) Durchschnittene Früchte, vergr.;
g) Samen in nat. Gr. und vergr.
Stengel aufrecht, 7 bis 25 cm hoch, kahl, in der Regel einfach, selten verzweigt oder mit oberirdischen Ausläufern. Blätter meist an der Spitze des Stengels zusammengedrängt. Blüten auf schlanken Stielen, oft nur eine an jedem Stengel, selten mehr als zwei, in der Regel siebenzählig. Krone weiss. Verkümmerte Staubgefässe fehlen. Samen mit netzig-grubiger Oberfläche. 5-6. (Synonyme: Trientalis europaea.)
In zeitweise trockenen Laub- und Nadelwäldern und auf Heidefeldern; häufig in den Küstengegenden und dem westlichen Binnenlande bis zum Harz und der Eifel, sehr zerstreut im übrigen Teil des Flachlandes, nicht selten auf den mitteldeutschen Gebirgen und dem bayrischen Walde, zerstreut durch das übrige nördliche und mittlere Bayern, sowie auf dem Schwarzwalde. Auf der bayrischen Hochebene nur bei Rothenbuch gefunden, in den Alpen nur am Grubekopf bei Partenkirchen 970 m; fehlt in Württemberg und Baden ausserhalb des Schwarzwaldes und in ganz Elsass-Lothringen.
Milchkraut, Glaux generalis
Tafel 59, Fig. 2: Pflanze in nat. Gr.
Stengel am Grunde wurzelschlagend und ausläufertreibend, später aufstrebend, 3 bis 30 cm lang, meist stark verzweigt, dicht beblättert. Blätter klein, etwas fleischig, ganzrandig. Blüten fünfzählig, sitzend in den Blattwinkeln. Kelch kronenähnlich, blassrot. Krone fehlt. Die Staubfäden stehen frei vor den Einschnitten des Kelches. Es giebt Exemplare mit langen Staubfäden und kurzen Griffeln und solche mit kurzen Staubfäden und langen Griffeln („Dimorphismus“). Fruchtknoten oberständig. Früchte mit Klappen aufspringend. 2J. 5-6. (Synonyme: Glaux maritima.)
Auf Gras- und Oedland salzigen Bodens, selten auf Aeckern; an den Küsten häufig, im Binnenlande sehr zerstreut bis Breslau und Dürkheim in der Pfalz, fehlt im rechtsrheinischen Bayern, Württemberg, Baden und Elsass-Lothringen.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).