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Roter Fingerhut aus Sturms Flora von Deutschland, Band 10: Röhrenblütler – Tafel 33
Roter Fingerhut, Digitalis purpurea
Tafel 33:
a) Pflanze, verkl.;
b) Blüte in nat. Gr.;
c) Kelch
30 bis 180 cm hoch. Blätter gekerbt, auf der Oberseite kurzhaarig, auf der Unterseite graufilzig. Blüten nickend, ihre Stiele filzig und drüsig. Kelchblätter eiförmig, stumpf und meist stachelspitzig. Kronen etwa 4 cm lang, fingerhutförmig, hellrot mit dunkleren, weiss umränderten Flecken, selten weiss (ausnahmsweise rote und weisse Blumen an einem Stengel), ihr Saum undeutlich zweilippig. Früchte drüsenhaarig. 6-11.
In Wäldern und Gesträuchen; häufig in den Vogesen und dem Schwarzwald sowie in den Gebirgen des westlichen und mittleren Mitteldeutschlands bis zum Südabhange der Eifel, dem Ruhrgebiet, Harz, Thüringerwald und Fichtelgebirge, sehr zerstreut im übrigen Süddeutschland, namentlich in den Alpen und dem schwäbischen Jura nur selten und eingeschleppt, sehr zerstreut (teilweise erst neuerdings angesät) im Kgr. Sachsen und dem nordwestlichen Hügel- und Flachlande, selten und nur verwildert in Schlesien, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Prov. Sachsen und Brandenburg.
Seit Jahrhunderten viel in Gärten gezogen, früher mehr zu Heilzwecken, jetzt vorwiegend zur Zierde. Er ist aber noch jetzt eins unserer wertvollsten Heilkräuter.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).