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Kümmel aus Sturms Flora von Deutschland, Band 12: Schirmblumige – Tafel 10
Kümmel, Carum carvi; Selinum carvi
Tafel 10:
a) Stengelgrund, verkl.;
b) Stengelspitze, verkl.;
c) Blüte, vergr.;
d) junge Frucht, vergr.;
e) Frucht mit ausnahmsweise gespaltener Mittelsäule;
f) normale Frucht, zerfallend, vergr.;
g) Querschnitte durch Fruchthälften, vergr.
Mit einfacher Pfahlwurzel. 15 bis 100 cm hoch. Von charakteristischem würzigem Geruch. Untere Blätter gefiedert mit doppelt fiederspaltigen Blättchen, deren Zipfel etwa 3 mm lang und 1 mm breit sind; die untersten Zipfel sitzen unmittelbar an der Blattmittelrippe und kreuzen sich nicht selten mit denen des gegenüberstehenden Blättchens. Blättchen der oberen Blätter in schmallinealische Zipfel geteilt und gespalten, das unterste Blättchenpaar sitzt nach Nebenblattart am Grunde der Blattscheide, das zweite an deren vorderem Ende; die Zipfel des untersten Paares kreuzen sich zum Teil. Blütenstände während der Blüte an der Spitze des Stengels und der Zweige, ebensträussig, später übergipfelt und oft mit ungleich langen Zweigen; zuweilen setzt ein Doldenzweig den Stengel fort. Am Grunde der Blütenstandsverzweigungen beider Ordnungen zuweilen einzelne Hochblätter, öfter keine. Blumen weiss, seltener rötlich, selten dunkelrot. Fruchthälften als „Kümmel“ bekannt. 2j. 4-7. (Synonyme: Feldkümmel, Wiesenkümmel, Köm, Makimi, Garbe.)
Auf Grasland und an Wegen häufig, in den Alpen bis 1800 m, in den Vogesen bis 1000 m. Auch kultiviert ; verdankt seine gegenwärtige Verbreitung vielleicht teilweise der Kultur. Der Kümmel ist die meistgebrauchte Würze für Brot, Fleisch, Gemüse und Branntwein, in der Heilkunde fast veraltet.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).