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Gemeiner Wasserfenchel aus Sturms Flora von Deutschland, Band 12: Schirmblumige – Tafel 15
Gemeiner Wasserfenchel, Oenanthe phellandrium; Selinum phellandrium
Tafel 15:
a) Stengelgrund, verkl.;
b) oberer Teil der Pflanze, verkl.;
c, d) Blüten, vergr.;
e, f) Fruchtdurchschnitte, vergr.;
g, i) Fruchthälfte von der Rücken- und Bauchseite, vergr.;
h) Frucht, vergr.
30 bis 150 cm hoch. Im Wasser wird das untere Stengelende reichlich 3 cm dick, treibt aus allen Knoten viele lange Wurzeln, und die untergetauchten Blätter sind drei- bis vierfach gefiedert und in borstenförmige Zipfel zerteilt. Landformen pflegen am Grunde nur etwa 6 mm dick zu sein und haben kürzere breitere Blattzipfel. Uebergangsbildungen zwischen Wasser- und Landformen kommen vor. Blätter ausserhalb des Wassers meist zweimal gefiedert und einmal fiederspaltig, die grösseren Zipfel nochmals eingeschnitten, die übrigen ganzrandig, ungefähr 3 mm lang und kaum 1 mm breit. Blütenstände endständig, in der Regel zweimal doldig, die Dolden zweiter Ordnung mit einer Hülle kurzer Hochblätter, diejenigen erster Ordnung ohne Hülle. Fruchtstände durch Uebergipfelung blattgegenständig. Fruchthälften etwa 5 mm lang und 1,5 mm breit, mit fünf breiten, stumpfen Rippen. 2j, seltener 1j. 6-10. (Synonyme: Oenanthe aquatica, Phellandrium aquaticum; Rossfenchel, Pferdesaat, Rosskümmel, Butte, Mausezahn.)
An Ufern, in Sümpfen und flachem Wasser; häufig in Norddeutschland und in den grösseren Flusstälern Mittel- und Süddeutschlands, sonst zerstreut, fehlt den Alpen und der bayerischen Hochebene sowie den Waldgebieten der bayerisch-böhmischen Grenze. Als Heilkraut veraltet (Phellandrium, Foeniculum aquaticum).
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).