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Hirtenstab und wilde Karde aus Sturms Flora von Deutschland, Band 13: Haufenblütige – Tafel 1
Hirtenstab, Dipsacus pilosus
Tafel 1, Fig 1:
a) Oberer Teil der Pflanze, verkl.;
b) Blütenknospe, vergr.;
c) Blüte mit Deckblatt, vergr.;
d) junge Frucht mit Deckblatt, vergr.;
e) Frucht nach Abfall des Kelches in nat. Gr. und vergr.
0,5 bis 2 m hoch, feinstachelig. Blätter gestielt, gesägt oder ganzrandig, ungeteilt oder mit einem kleinen Fiederpaar am Gründe. Blütenköpfe rundlich, von etwa 2 cm Durchmesser. Hüllblätter grün, borstig gewimpert, schon während des Aufblühens von den Deckblättern an Länge übertroffen. Deckblätter mit breiterem, blassem, behaartem Grunde und dunkelfarbiger, borstig gewimperter, fein dornig auslaufender Spitze, ungefähr so lang wie die hellgelben Blumen. 2j. 7-9. (Synonyme: Cephalaria pilosa.)
An Ufern und Wegen, in lichten Wäldern und Gesträuchen; nicht selten im ober- und mittelrheinischen Gebiet, zerstreut durch das übrige Süd- und Mitteldeutschland mit Ausschluss der hohen Gebirge und im mittleren Elb- und Odertal, selten im übrigen Norddeutschland, dem Nordseeküstenlande (Elbtal bis Hamburg) und Ostpreussen fehlend.
Wilde Karde, Dipsacus silvestris
Tafel 1, Fig 2: Blütenkopf, verkl.
0,6 bis 2 m hoch. Blätter der einjährigen Pflanzen gekerbt, behaart und stachelig, Stengelblätter kahl, unregelmässig gekerbt oder gezähnt oder ganzrandig, selten fiederspaltig, unterseits auf der Mittelrippe stachelig, zuweilen auch an den Rändern zerstreut stachelig. Blütenköpfe meist etwa 8 cm lang, Hüllblätter aufwärts gebogen, meist den Kopf überragend, linealisch, stachelig, Deckblätter mit gerader Spitze, länger als die Blüten. Blumen lila, selten weiss. 7-9.
An Wegen, Ufern und auf Oedland, auch in lichten Wäldern; nicht selten in Süddeutschland mit Ausnahme der Oberpfalz und in Mitteldeutschland bis zum Königreich Sachsen ostwärts, jedoch die höheren Gebirge ausgeschlossen (Alpen bis 800 m), zerstreut in Schlesien und dem östlichen Norddeutschland, sehr zerstreut im westlichen Norddeutschland und in der Oberpfalz.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).