Stichworte: Flora, Historie, Lauche, Birnen, Bewie's Mikrowelt Amanlis Butterbirne Amanli’s Butterbirn Heimath und Vorkommen: nach Eugen Forney existirt die Mutterpflanze von Amanlis Butterbirn noch in der Nähe von Amanlis, einem Dorfe bei Rennes in der Bretagne. Von Rennes kam sie bald nach Angers, dann nach Rouen, von wo aus sie um 1805 weiter verbreitet sein soll. Nach Bivort erzog sie dagegen van Mons aus Samen und nannte sie Wilhelmine. Auf meinen Vorschlag wurde sie zu Trier im Jahre 1874 von der Versammlung deutscher Pomologen unter die 50 anzupflanzenden Sorten aufgenommen; in der 8. Versammlung zu Potsdam i. J. 1874 wurde sie zur Erziehung von Horizontal-Cordons empfohlen. In Deutschland und Belgien ist sie ziemlich verbreitet. Literatur und Synonyme: 1. Hubard, (Prévost, Cahiers pomologiques, 1839, S. 16.) 2. Beurré d’Amanlis (Thompson, Catalogue of the fruits of the Horticultural Society of London, 1842, S. 125.) 3. Wilhelmine (Bivort, Album de pomologie, 1849, II. ll6.) 4. D’Albert, (Hogg, the fruit Manual 1862.) 5. Beurré d’Amanlis, (Mas, le Verger No. 34,) 6. Poire Amanlis (Decaisne, Jardin fruitier du Museum.) 7. Amanlis Butterbirn, (Jahn, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 24). Gestalt: grosse, etwa 80 mm breite, 90 mm hohe, dickbauchig-birnförmige Frucht, die immer etwas veränderlich ist. Kelch offen oder halboffen; Blättchen klein, verhärtet, etwas wollig, schmal und spitz, aufrechtstehend; Kelcheinsenkung mehr oder weniger tief, meistens flach, von schwachen Falten umgeben. Stiel: ziemlich stark, kurz, grünlich mit bräunlichem Anflug; an der Spitze gewöhnlich etwas verdickt, schwach vertieft, von einigen Falten umgeben, oft schief stehend. Schale: stark, glatt, grünlich gelb, auf der Sonnenseite mitunter schwach rothbraun angelaufen, mit vielen feinen, braunen Rostpunkten und Flecken, wodurch die Frucht etwas rauh wird, ähnlich der Guten Grauen. Auf der Sonnenseite finden sich rostbraune Punkte. Fleisch: weisslich, am Rande etwas grünlich, fein, saftreich, schmelzend, von gewürztem, schwach muskirtem, durch angenehme Säure gehobenem Geschmacke. Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer klein, längliche, kurz zugespitzte, hellbraune, meist unvollkommene Samen enthaltend; Granulationen wenig bemerkbar. Reife und Nutzung: sehr gute Tafelbirn, welche Mitte September gleich nach der Guten Grauen, Williams Christbirn und Runden Mundnetzbirn reift, aber nur von kurzer Dauer ist; bei ihrer Grösse hat sie auch Werth für die Wirthschaft. Man muss sie 8 Tage vor der vollständigen Reife pflücken, wodurch sie an Geschmack gewinnt und die Reifzeit verlängert wird. Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, ist gesund, trägt früh und reichlich, gedeiht in jedem warmen, leichten Boden und ist bei uns nicht empfindlich gegen rauhe Witterung; doch verlangt er eine etwas geschützte Lage, da die Früchte nicht fest am Baume sitzen. Sommertriebe: stark, lang, grünlich, auf der Sonnenseite bräunlich punktirt; Fruchtaugen stumpf kegelförmig, in eine stumpfe Spitze endigend, röthlich braun; Holzaugen dick, konisch, abstehend, fast grau; Blätter länglich eiförmig, zugespitzt, fein gesägt, glatt, dunkelgrün; Blattstiele sehr lang, schwach. Es giebt auch eine gestreifte Form, Beurré d’Amanlis panaché, welche eben so tragbar und gut ist. Zwergstämme sind auf Quittenunterlagen zu erziehen. Die etwas hängenden Zweige müssen sorgfältig behandelt, nöthigenfalls angeheftet und auf ein nach oben stehendes Auge geschnitten werden. Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.
Amanli’s Butterbirn Heimath und Vorkommen: nach Eugen Forney existirt die Mutterpflanze von Amanlis Butterbirn noch in der Nähe von Amanlis, einem Dorfe bei Rennes in der Bretagne. Von Rennes kam sie bald nach Angers, dann nach Rouen, von wo aus sie um 1805 weiter verbreitet sein soll. Nach Bivort erzog sie dagegen van Mons aus Samen und nannte sie Wilhelmine. Auf meinen Vorschlag wurde sie zu Trier im Jahre 1874 von der Versammlung deutscher Pomologen unter die 50 anzupflanzenden Sorten aufgenommen; in der 8. Versammlung zu Potsdam i. J. 1874 wurde sie zur Erziehung von Horizontal-Cordons empfohlen. In Deutschland und Belgien ist sie ziemlich verbreitet. Literatur und Synonyme: 1. Hubard, (Prévost, Cahiers pomologiques, 1839, S. 16.) 2. Beurré d’Amanlis (Thompson, Catalogue of the fruits of the Horticultural Society of London, 1842, S. 125.) 3. Wilhelmine (Bivort, Album de pomologie, 1849, II. ll6.) 4. D’Albert, (Hogg, the fruit Manual 1862.) 5. Beurré d’Amanlis, (Mas, le Verger No. 34,) 6. Poire Amanlis (Decaisne, Jardin fruitier du Museum.) 7. Amanlis Butterbirn, (Jahn, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 24). Gestalt: grosse, etwa 80 mm breite, 90 mm hohe, dickbauchig-birnförmige Frucht, die immer etwas veränderlich ist. Kelch offen oder halboffen; Blättchen klein, verhärtet, etwas wollig, schmal und spitz, aufrechtstehend; Kelcheinsenkung mehr oder weniger tief, meistens flach, von schwachen Falten umgeben. Stiel: ziemlich stark, kurz, grünlich mit bräunlichem Anflug; an der Spitze gewöhnlich etwas verdickt, schwach vertieft, von einigen Falten umgeben, oft schief stehend. Schale: stark, glatt, grünlich gelb, auf der Sonnenseite mitunter schwach rothbraun angelaufen, mit vielen feinen, braunen Rostpunkten und Flecken, wodurch die Frucht etwas rauh wird, ähnlich der Guten Grauen. Auf der Sonnenseite finden sich rostbraune Punkte. Fleisch: weisslich, am Rande etwas grünlich, fein, saftreich, schmelzend, von gewürztem, schwach muskirtem, durch angenehme Säure gehobenem Geschmacke. Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer klein, längliche, kurz zugespitzte, hellbraune, meist unvollkommene Samen enthaltend; Granulationen wenig bemerkbar. Reife und Nutzung: sehr gute Tafelbirn, welche Mitte September gleich nach der Guten Grauen, Williams Christbirn und Runden Mundnetzbirn reift, aber nur von kurzer Dauer ist; bei ihrer Grösse hat sie auch Werth für die Wirthschaft. Man muss sie 8 Tage vor der vollständigen Reife pflücken, wodurch sie an Geschmack gewinnt und die Reifzeit verlängert wird. Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, ist gesund, trägt früh und reichlich, gedeiht in jedem warmen, leichten Boden und ist bei uns nicht empfindlich gegen rauhe Witterung; doch verlangt er eine etwas geschützte Lage, da die Früchte nicht fest am Baume sitzen. Sommertriebe: stark, lang, grünlich, auf der Sonnenseite bräunlich punktirt; Fruchtaugen stumpf kegelförmig, in eine stumpfe Spitze endigend, röthlich braun; Holzaugen dick, konisch, abstehend, fast grau; Blätter länglich eiförmig, zugespitzt, fein gesägt, glatt, dunkelgrün; Blattstiele sehr lang, schwach. Es giebt auch eine gestreifte Form, Beurré d’Amanlis panaché, welche eben so tragbar und gut ist. Zwergstämme sind auf Quittenunterlagen zu erziehen. Die etwas hängenden Zweige müssen sorgfältig behandelt, nöthigenfalls angeheftet und auf ein nach oben stehendes Auge geschnitten werden. Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.