Stichworte: Eukaryoten, Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Baldrian
Tafel 553. Valeriana officinalis L. (gemeiner Baldrian) AB blühende Pflanze. 1 Teil des Blütenstandes; 2 Blüte; 3 Blumenkrone, Staubblätter und Narbe; 4 Blütenlängsschnitt; 5 Staubblätter; 6 junge Frucht mit noch eingerolltem Kelche; 7 Frucht mit entwickelter Federkrone; 8 Frucht nach dem Abwerfen der Federkrone. 1 bis 8 vergrössert.

Wenigstens die oberen Blätter mit 7 bis 10 Paaren von ziemlich derben, linealen, lanzettlichen oder eilanzettlichen, gesägt-gezähnten oder ganzrandigen Abschnitten. Stengel gefurcht. Wurzelstock mit kurzen, unterirdischen Ausläufern oder ohne Ausläufer, aromatischbitter, Radix yalerianae, offizinell. Stengel hohl, zuweilen unterwärts nebst den unteren Blättern flaumhaarig. Blüten in einer zusammengesetzten endständigen Trugdolde, weiss oder rötlich, mit 5 purpurnen, später verbleichenden Linien als Saftmal, wohlriechend. Blumenkrone röhrig-trichterig, mit fünfspaltigem Saume. Staubblätter 3 oder fehlend; Griffel 1. Blütezeit Juni, Juli; erstmännlich. Höhe 30 bis 150 cm. Die Formen mit schmalen, ganzrandigen oder nur an den unteren Blättern schwachgesägten Abschnitten und niederen Stengeln (var. angustifolia Tausch, Schmalblätteriger Gemeiner Baldian) finden sich vorherrschend an Waldsäumen und auf buschigen, steinigen Höhen; während die 50 bis 150 cm hohen Formen mit breiten, grobgesägten, bei den oberen Blättern auch ganzrandigen Abschnitten (var. latifolia Celakowsky, Breitblätteriger Gemeiner Baldrian) in Sümpfen, Wiesen und Auen vorkommen.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage