Stichworte: Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Berberitze
Tafel 262. Berberis vulgaris L. (Berberitze Sauerdorn, Dreidorn) A blühender, B fruchtender Zweig 1 Blütenknospe; 2 Blüte; 3 dieselbe im Längsschnitt; 4 Kronenblatt mit Staubgefäss letzteres mit geöffnetem Staubbeutel, am Grunde eines jeden Kronenblattes sitzen zwei dicke, fleischige, orangerote Saftdrüsen; 5 Staubblätter mit geschlossenem Beutel 6 Stempel; 7 Frucht geöffnet um die Samen zu zeigen; 8 Same; 9 desgl.; 10 und 11 desgl. im Längsschnitte und im Querschnitte um die Lage des Keimlings im Nährgewebe zu zeigen. 1 bis 7 und 9 bis 11 vergrössert.

2 bis 4 Meter hoher Strauch mit dünnen, bogig-hängenden Ästen. Die ersten Blätter verkümmern meist in drei- bis fünfteilige Dorne, aus deren Achseln Zweige mit büscheligen, wimperartig-sägezähnigen Blättern hervortreten. Kelch und Blumenkrone sind gelb; Blütezeit Mai, Juni. Die Blüte riecht stark und unangenehm. Die Beeren sind walzenförmig, scharlachrot und geniessbar. Auf den Blättern findet man den Berberitzen-Becherrost, dessen Sporen den Getreiderost veranlassen. Die Staubfäden frisch aufgeblüter Blüten bewegen sich, wenn sie an ihrem Grunde berührt werden, zum Stempel hin. Zerstreut in Gebüschen und Hecken; in den Alpen, namentlich auf Kalkboden, oft sehr häufig; sollte als Wirt des Becherrostes ausgerottet werden. Die Wurzelrinde und die Blüten enthalten ein giftiges Alkaloid; die Beeren werden mitunter eingemacht.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage