Stichworte: Flora, Historie, Lauche, Birnen, Bewie's Mikrowelt Clairgeau’s Butterbirne Clairgeau’s Butterbirn Heimath und Vorkommen: diese vorzügliche Frucht entstand zufällig aus Samen in dem Garten des Gärtners Pierre Clairgeau zu Nantes und trug zuerst im Jahre 1848. Den Mutterstamm erhielt im Jahre 1851 de Jonghe, Gärtnereibesitzer und ausgezeichneter Pomologe in Brüssel, der die Birne in den Handel brachte und mit Bivort zuerst beschrieb. Empfohlen wurde sie in der dritten Versammlung deutscher Pomologen im Jahre 1860 zu Berlin zur allgemeinen Anpflanzung und die achte Versammlung zu Potsdam im Jahre 1877 nahm sie unter die zu empfehlenden 10 Sorten zur Erziehung als Pyramide und Horizontal Cordon auf. Literatur und Synonyme: 1. Beurré Clairgeau (Bivort, Album IV. S. 143). 2. Clairgeau (Decaisne, le jardin fruitier du Museum, 1861, IV.). 3. Beurré Clairgeau (André Leroy, Dictionnaire de pomologie No. 187). 4. Clairgeau’s Butterbirne (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 241). Gestalt: sehr grosse, etwa 80 mm. breite, 100 mm. hohe, kreiselbirnförmige Frucht, die oft auf einer Seite mehr entwickelt ist, als auf der anderen. An Palmetten und Horizontal-Cordons erreichen die Früchte eine bemerkenswerthe Grosse. Kelch: klein, hornartig, schmal; Kelcheinsenkung eng oder schüsseiförmig, mit einigen Falten umgeben. Stiel: sehr kurz, dick, holzig oder fleischig, braun, oben auf oder in schwacher Vertiefung stehend, gewöhnlich zur Seite gedrückt. Schale: grün, später gelb, an der Sonnenseite bräunlich geröthet, mit zimmetfarbigen Flecken und graugelben Punkten; um Kelch und Stiel oft mit zusammenhängendem Roste überzogen. Fleisch: gelblich weiss, fein, halbschmelzend, saftvoll, von angenehm gewürztem, süssweinsäuerlichem Geschmacke; das Kernhaus von zahlreichen Granulationen umgeben. Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer muschelförmig, mittelgross, gut ausgebildete, länglich ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend; Kelchrohre kegelförmig, Staubfäden in der Mitte entspringend. Reife und Nutzung: Mitte October bis Ende November; nicht zu früh gepflückt und gut aufbewahrt, wird sie nicht mehlig. In warmen Lagen, namentlich am Spalier erzogen ist sie eine ansehnliche und vorzügliche Tafelfrucht. Eigenschaften des Baumes: er wächst ziemlich stark, ist früh und sehr fruchtbar, kommt auf Quitte und Wildling gleich gut fort, bildet schöne Pyramiden und gedeiht in jedem Boden, wenn er nur feucht und nahrhaft ist. Die Sommertriebe sind stark, aufrecht, kurz, hellbraun, fein punktirt; Blüthenaugen kegelförmig, abgestumpft, dunkelbraun, mit lockeren, nicht fest anliegenden Schuppen; Holzaugen spitz, anliegend; Blätter eilanzettlich mit lang vorgezogener Spitze, glatt, lederartig, fast glänzend, fein gezähnt; Blattstiele lang; Nebenblätter linienförmig. Bei kurzem Schnitt erhält man schöne Pyramiden und bei zweckentsprechender Düngung im August alljährlich reichlich Blüthenaugen. Die in der Königlichen Gärtner-Lehranstalt vergleichsweise angepflanzten, theils auf Wildling, theils auf Quitte veredelten Exemplare gedeihen in allen Formen, Pyramiden, Palmetten, Candelaber-Palmetten, schrägen und Horizontal-Cordons gleich gut, treiben schwach, sind sehr fruchtbar und zeichnen sich die Früchte durch Grösse, Schönheit und vortrefflichen Geschmack aus. Bei dem schwachen Wuchs muss der Schnitt kurz geschehen, weil sonst die unteren Augen nicht austreiben; man erhält dann schön mit Fruchtholz besetzte Pyramiden. Die seitlichen Triebe der Leit-und Afterleitzweige werden im Mai im krautartigen Zustande entspitzt und im September, je nach der Witterung früher oder später auf 3-4 Augen zurückgeschnitten. Bei zweckentsprechender Düngung im August, am besten mit in Wasser aufgelöstem Kuhdünger und Laubholzasche oder mit Superphosphat und schwefelsaurem Kali, verwandeln sich noch die meisten Holzaugen im Herbst in Fruchtaugen; sicher kann man darauf rechnen, wenn der Herbst warm und trocken ist. Die einzelnen Stoffe werden in solchen Mengenverhältnissen angenommen, wie sie etwa einer mittleren Düngung entsprechen, p. Baum etwa 1 Pfd. Superphosphat und 1 Pfd. schwefelsaures Kali oder 25 Pfd. Kuhdünger und 1 Pfd. Asche. Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.
Clairgeau’s Butterbirn Heimath und Vorkommen: diese vorzügliche Frucht entstand zufällig aus Samen in dem Garten des Gärtners Pierre Clairgeau zu Nantes und trug zuerst im Jahre 1848. Den Mutterstamm erhielt im Jahre 1851 de Jonghe, Gärtnereibesitzer und ausgezeichneter Pomologe in Brüssel, der die Birne in den Handel brachte und mit Bivort zuerst beschrieb. Empfohlen wurde sie in der dritten Versammlung deutscher Pomologen im Jahre 1860 zu Berlin zur allgemeinen Anpflanzung und die achte Versammlung zu Potsdam im Jahre 1877 nahm sie unter die zu empfehlenden 10 Sorten zur Erziehung als Pyramide und Horizontal Cordon auf. Literatur und Synonyme: 1. Beurré Clairgeau (Bivort, Album IV. S. 143). 2. Clairgeau (Decaisne, le jardin fruitier du Museum, 1861, IV.). 3. Beurré Clairgeau (André Leroy, Dictionnaire de pomologie No. 187). 4. Clairgeau’s Butterbirne (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 241). Gestalt: sehr grosse, etwa 80 mm. breite, 100 mm. hohe, kreiselbirnförmige Frucht, die oft auf einer Seite mehr entwickelt ist, als auf der anderen. An Palmetten und Horizontal-Cordons erreichen die Früchte eine bemerkenswerthe Grosse. Kelch: klein, hornartig, schmal; Kelcheinsenkung eng oder schüsseiförmig, mit einigen Falten umgeben. Stiel: sehr kurz, dick, holzig oder fleischig, braun, oben auf oder in schwacher Vertiefung stehend, gewöhnlich zur Seite gedrückt. Schale: grün, später gelb, an der Sonnenseite bräunlich geröthet, mit zimmetfarbigen Flecken und graugelben Punkten; um Kelch und Stiel oft mit zusammenhängendem Roste überzogen. Fleisch: gelblich weiss, fein, halbschmelzend, saftvoll, von angenehm gewürztem, süssweinsäuerlichem Geschmacke; das Kernhaus von zahlreichen Granulationen umgeben. Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer muschelförmig, mittelgross, gut ausgebildete, länglich ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend; Kelchrohre kegelförmig, Staubfäden in der Mitte entspringend. Reife und Nutzung: Mitte October bis Ende November; nicht zu früh gepflückt und gut aufbewahrt, wird sie nicht mehlig. In warmen Lagen, namentlich am Spalier erzogen ist sie eine ansehnliche und vorzügliche Tafelfrucht. Eigenschaften des Baumes: er wächst ziemlich stark, ist früh und sehr fruchtbar, kommt auf Quitte und Wildling gleich gut fort, bildet schöne Pyramiden und gedeiht in jedem Boden, wenn er nur feucht und nahrhaft ist. Die Sommertriebe sind stark, aufrecht, kurz, hellbraun, fein punktirt; Blüthenaugen kegelförmig, abgestumpft, dunkelbraun, mit lockeren, nicht fest anliegenden Schuppen; Holzaugen spitz, anliegend; Blätter eilanzettlich mit lang vorgezogener Spitze, glatt, lederartig, fast glänzend, fein gezähnt; Blattstiele lang; Nebenblätter linienförmig. Bei kurzem Schnitt erhält man schöne Pyramiden und bei zweckentsprechender Düngung im August alljährlich reichlich Blüthenaugen. Die in der Königlichen Gärtner-Lehranstalt vergleichsweise angepflanzten, theils auf Wildling, theils auf Quitte veredelten Exemplare gedeihen in allen Formen, Pyramiden, Palmetten, Candelaber-Palmetten, schrägen und Horizontal-Cordons gleich gut, treiben schwach, sind sehr fruchtbar und zeichnen sich die Früchte durch Grösse, Schönheit und vortrefflichen Geschmack aus. Bei dem schwachen Wuchs muss der Schnitt kurz geschehen, weil sonst die unteren Augen nicht austreiben; man erhält dann schön mit Fruchtholz besetzte Pyramiden. Die seitlichen Triebe der Leit-und Afterleitzweige werden im Mai im krautartigen Zustande entspitzt und im September, je nach der Witterung früher oder später auf 3-4 Augen zurückgeschnitten. Bei zweckentsprechender Düngung im August, am besten mit in Wasser aufgelöstem Kuhdünger und Laubholzasche oder mit Superphosphat und schwefelsaurem Kali, verwandeln sich noch die meisten Holzaugen im Herbst in Fruchtaugen; sicher kann man darauf rechnen, wenn der Herbst warm und trocken ist. Die einzelnen Stoffe werden in solchen Mengenverhältnissen angenommen, wie sie etwa einer mittleren Düngung entsprechen, p. Baum etwa 1 Pfd. Superphosphat und 1 Pfd. schwefelsaures Kali oder 25 Pfd. Kuhdünger und 1 Pfd. Asche. Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.