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Coloma’s Herbstbutterbirne
Coloma’s-Herbstbutterbirne

Heimath und Vorkommen: nach van Mons entstand sie zufällig in einem früheren Obstgarten der Urbanisten in Mecheln, welchen der bekannte belgische Pomologe Graf Coloma schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts gekauft hatte; sie trug zuerst im Jahre 1808. Diel erhielt sie direct von van Mons und beschrieb sie zuerst im Jahre 1816. In der ersten Versammlung deutscher Pomologen zu Naumburg im Jahre 1853 wurde sie zur allgemeinen Anpflanzung empfohlen und ist seitdem vielfach in Deutschland verbreitet. In der achten Versammlung zu Potsdam im Jahre 1877 wurde sie unter die 10 Sorten zur Erziehung als Pyramide aufgenommen.
Literatur und Synonyme:
1  Coloma’s Herbstbutterbirne (Diel, Kern Obstsorten, 1816, VIII. S. 65).
2. Beurré Piquery (Bivort, Album de pomologie, 1847, I. No. 43).
3. Urbaniste (André Leroy, Dictionaire de pomologie, No. 883).
4. Louise d’Orleans (Bivort, Annales de pomologie belge et étrangère, 1854, II. S. 35).
5. Saint Marc (Hobert Hogg, the fruit manual, 1866, S. 324).
6. Coloma’s Herbstbutterbirne (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 210).

Gestalt: mittelgrosse, etwa 65 mm breite, 80 mm hohe, eirunde oder kreiselförmige, nach dem Stiele zu abgestumpfte Frucht, meist etwas veränderlich.
Kelch: offen, Blättchen hartschalig, kurz, offen; Kelcheinsenkung flach, mit einigen schwachen Falten umgeben.
Stiel: mässig lang, stark, holzig, oft zur Seite gedrückt; Stieleinsenkung schwach vertieft.
Schale: glatt, fein, hellgrün, in der Lagerreife hellgelb, selten geröthet, dagegen oft mit feinem, bräunlichem Roste und feinen Punkten bedeckt.
Fleisch: gelblich weiss, fein, zart, schmelzend, von gewürzhaftem, erhabenem, zuckerartigem Weingeschmacke.
Kernhaus: schwach hohlachsig; Kammern ziemlich gross, gut ausgebildete, länglich ovale, lang zugespitzte, schwarzbraune Samen enthaltend; Granulationen ziehen sich in ungünstigen Jahren häufig bis zum Stiel hin.
Reife und Nutzung: in warmen Lagen und gutem Boden eine Tafelfrucht ersten Ranges; sie reift Mitte October und hält sich etwa 14 Tage.
Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, bildet schöne, pyramidenförmige Kronen, wird mittelgross, trägt früh und reichlich und gedeiht auch auf Quitte. In kräftigem, nahrhaftem und feuchtem Boden kommt er am besten fort, gedeiht aber auch noch in leichtem Sandboden, wenn er nicht zu trocken ist.
Sommertriebe schlank, grünlich braun, zerstreut punktirt; Blüthenknospen gross, dick, stumpf zugespitzt, wollig; Holzaugen spitz, anliegend; Blätter länglich eiförmig oder breit lanzettlich, glatt, scharf gesägt, etwas schiffförmig; Blattstiele stark, lang; Afterblätter linienförmig.

Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.