Stichworte: Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Engelwurz, Angelika
Tafel 448. Archangelica officinalis Hoffmann (gebräuchliche Engelwurz). AB Teile der blühenden Pflanze, verkleinert. 1 Blüte; 2 Fruchtträger mit Früchtchen; 3 Frucht im Querschnitt; 4 Teilfrüchtchen im Längsschnitt. 1 bis 4 vergrössert.

Wurzelstock kurz, dick, schwammig, fast abgebissen; aussen gelbbraun, innen gelblich-weiss, gelblich-milchend. Stengel röhrig, gefurcht. Aste unter der Dolde, samt den Doldenstrahlen feinflaumig, sonst ganze Pflanze kahl. Blätter gross, zwei- bis dreifach -fiederschnittig; deren Abschnitte letzter Ordnung eiförmig oder eilanzettlich, spitz, ungleich- oder eingeschnitten-gesägt; der endständige ganz oder dreispaltig; seitenständige an ihrem Grunde schief, mitunter ein- bis zweilappig. Blattscheiden gross, häutig -schlaff, bauchig- aufgeblasen. Hülle fehlend oder einige hinfällige Blättchen. Hüllchen vielblätterig; deren Blättchen lineal-borstlich , nach der Blüte abfallend, Blüten zwitterig. Kelch undeutlich fünfzähnig. Blumenblätter elliptisch, zugespitzt, mit einwärtsgebogener Spitze, einander gleich. Frucht oval, vom Rücken her zusammengedrückt; Rückenriefen gekielt; Seitenriefen geflügelt, Flügel etwa von der halben Breite des Früchtchens. Thälchen und Fugenfläche vielstriemig, aber die Striemen im Innenfruchtschalgewebe. Da das Mittelfruchtschalgewebe sich auflöst, liegt der reife Same, von zahlreichen Olstrieraen bedeckt, frei in der Höhlung der Aussenfruchtschicht. Fruchtträger frei, zweiteilig. Blumenkrone grünlich. Blütezeit Juli, August. Andromonöcisch, die Zwitterblüten stark vorstäubend. Höhe 125 bis 200 cm. Die Wurzel, Radix Angelicae, ist offizinell. An buschigen, sumpfigen Stellen längs der Küste der Nord- und Ostsee, sowie in Schluchten höherer Gebirge; sehr zerstreut; in der Schweiz mitunter angebaut und an Ufern verwildert.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage