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Esperine
Esperine

Heimath und Vorkommen: Sie wurde von van Mons aus Samen gezogen, trug 1823 die ersten Früchte und wurde nach dem Major Esperen in Mecheln benannt. Oberdieck machte bereits während der dritten Versammlung deutscher Pomologen in Berlin im Jahre 1860 auf diese Varietät aufmerksam, aber erst in Trier wurde sie unter die 50 zu empfehlenden Sorten aufgenommen.
Literatur und Synonyme:
l.  Esperine (Bivort, Annales de pomologie belge, 1849, 2. 97).
2. Die Esperine (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 229).
3. Grosse Louise du Nord (Decaisne, le Jardin fruitier du Museum, 1865, VI).
4. Esperine (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 492).
Gestalt: grosse, etwa 70 mm. breite, 95 mm. hohe, länglich birnförmige, oft auch flaschenförmige Frucht.
Kelch: offen; Blättchen bräunlich, fast aufrecht, meist fehlerhaft; Kelcheinsenkung flach, schmal, glatt.
Stiel: kurz, stark, etwas fleischig, geht gewöhnlich ohne Absatz in die Frucht über, wird aber auch bisweilen durch eine Fleischanschwellung zur Seite gedrückt.
Schale: fein, glatt, hellgrün, lagerreif hellgelb, auf der Sonnenseite goldgelb oder schwach karmoisinroth gefärbt, mit grünlich-grauen Punkten, die sich oft in Rost umwandeln, und die Frucht netzartig bedecken.
Fleisch: gelblich weiss, fein, schmelzend, saftreich, von sehr süssem, schwach zimmetartigem Geschmacke.
Kernhaus: hohlachsig; Fächer gross, länglich ovale, lang zugespitzte, grosse, vollkommene Kerne enthaltend, von schwachen Granulationen umgeben.
Reife und Nutzung: schöne Frucht für die Tafel und Wirthschaft, die Anfang October reift und sich bis Mitte November hält.
Eigenschaften des Baumes: er wächst mässig, ist sehr fruchtbar, gedeiht in schwerem und leichtem Sandboden, verlangt aber eine warme und geschützte Lage. Auf Quitte kommt er gut fort, und erlangen auf ihr die Früchte die Grösse der Abbildung; am Hochstamm bleiben sie etwas kleiner.
Sommertriebe schwach, graubraun, stark punktirt; Fruchtaugen ziemlich gross, zugespitzt kegelförmig, braun; Holzaugen spitz, abstehend; Blätter eiförmig, kurz zugespitzt, glänzend, fein gezähnt; Blattstiele kurz, stark; Afterblätter linienförmig.
Die mit Larven behafteten Bäume bestäubt man mit Schwefelblüthe, wodurch dieselben nach kurzer Zeit sterben.

Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.