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Seckels Birne
Seckel’s Birn

Heimath und Vorkommen: Sie ist amerikanischen Ursprungs und wurde in einem Walde bei Philadelphia bereits in der Mitte des vorigen Jahrhunderts aufgefunden. Der Besitzer des Waldes brachte sie zuerst unter seinem Namen in den Handel. In Deutschland ist sie noch nicht viel verbreitet; von der Versammlung deutscher Pomologen in Trier im Jahre 1874 wurde sie zur allgemeinen Anpflanzung empfohlen.
Literatur und Synonyme:
1. New York red check (Lindley, Guide to the orchard and kitchen garden, 1831, S. 383, No. 101).
2. Seckel (Downing, the fruits and the fruit-trees of America, 1849, S. 415, No. 174).
3. Seckel’s Birn (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 47).
4. Poire de Seckel (Mas, le Verger, II. No. 13).

Gestalt: kleine, etwa 53 mm. breite, 65 mm. hohe, stumpfkegelförmige oder eirunde Frucht.
Kelch: klein, offen; Blättchen kurz, hornartig, braun, aufrecht abstehende Kelcheinsenkung flach, oft mit schwachen Falten versehen.
Stiel: stark, kurz oder ziemlich lang, dick, hellbraun, gewöhnlich etwas schwach vertieft, selten die unmittelbare Fortsetzung der Frucht bildend.
Schale: fein, glatt, olivenfarbig, lagerreif goldgelb, auf der Sonnenseite braunroth verwaschen, mit zahlreichen, bräunlichen Pünktchen, die auf der Schattenseite in graubronzenen Rost übergehen und die Oberfläche mehr oder weniger rauh machen.
Fleisch: gelblich weiss, fein, sehr saftig, schmelzend, von angenehm süssem und zugleich kräftigem Muskatellergeschmacke.
Kernhaus: hohlachsig; Fächer klein, kleine rundlich ovale, kurz zugespitzte braune Samen enthaltend, von oft verhärteten Granulationen umgeben.
Reife und Nutzung: eine vorzügliche, kleine Tafelbirn, welche auch für die Wirthschaft, zum Dörren und Backen, sich eignet; sie zeitigt Mitte ,0ctober und hält sich 8-14 Tage.
Eigenschaften des Baumes: er wächst nur schwach, bleibt klein, bildet eine schöne pyramidenförmige Krone, ist ungemein tragbar und kommt in jedem Boden gut fort; gedeiht aber nicht auf Quitte und ist in rauhen Lagen etwas empfindlich.
Sommertriebe schlank, bräunlich grün, stark punktirt; Blüthenknospen kurz, kegelförmig, braun; Holzaugen spitz kegelförmig; Blätter breit, elliptisch, zugespitzt, glatt, scharf gezähnt; Blattstiele kurz; Afterblätter linienförmig.
Werden die Früchte dieser zwar kleinen aber ausgezeichneten Tafelbirn einige Tage vor der Reife abgenommen, so halten sie sich längere Zeit, ohne an Güte zu verlieren.

Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.