Stichworte: Flora, Historie, Thomé, Blüte-gelb, Blüte-weiß, Bewie's Mikrowelt Steinlinde Tafel 405. Tilia parvifola Ehrhart (Winterlinde, kleinblätterige, ulmenblätterige oder rüsterblätterige Linde, Stein-Linde, Spätlinde.). A Blütenzweig. 1 Blütenlängsschnitt; 2 Staubblätter; 3 Stempel; 4 Fruchtstand; 5 Same. Blätter beiderseits kahl, unterseits blaugrün in den Nervenwinkeln mit rotfarbenen Bärtchen, schief-rundlich-herzförmig, zugespitzt, am Grunde ganzrandig, sonst scharf gesägt. Die Trugdolden sind wiederholt gabelteilig, vielblütig (fünf- bis elfblütig), die Blüten gelblichweiss, klein, sehr wohlriechend, nektarreich, vorstäubend. Die ebenfalls kleinen Früchte haben eine dünne, rostbraune Schale mit vier bis fünf undeutlichen Kanten. Blütezeit Juni, Juli. Bis 25 m hoher, durch ganz Europa verbreiteter Baum, der etwa bis 1200 m Meereshöhe hinaufsteigt. Innerhalb des Gebietes ist sie in dessen nordöstlicher Hälfte häufiger als in der südwestlichen. In ersterer kommt sie vorzugsweise als wirklicher Waldbaum, einzeln eingesprengt in Laub- und Mischwäldern und an Waldrändern; in letzterer häufigerer angepflanzt (in Parken, Alleen, um Dörfer) als im Walde vor. Auch kommt sie in den Ebenen und Hügelländern Nord- und Mitteldeutschlands (hier namentlich in Auen und Mittelwäldern, wo sie am besten gedeiht) häufiger vor, als in Gebirgen. Die Blüten, Flores (Herba) Tiliae, sind offizinell. Daneben gibt es noch T. platyphyllos Scopoli, die Gross- oder Breitblätterige Linde, Sommerlinde, Wasserlinde, Spätlinde. Deren Blätter unterseits mehr oder minder weichhaarig, gleichfarbig oder etwas heller grün, in den Nervenwinkeln mit weisslichem Bärtchen, sonst wie bei voriger, indes meist grösser. Sie kommt fast nur angepflanzt und verwildert vor, denn als wirklich wild dürften höchstens die an Waldrändern stehenden oder vereinzelt in Laub- und Mischwäldern eingesprengten Sommerlinden der südlichen Rheingegenden, Süddeutschlands, der Alpenländer und der südöstlichen Kronländer Österreichs zu betrachten sein. In den Alpen ist die Sommerlinde schon häufiger als die Winterlinde, steigt dort auch höher empor als diese. Die Riesenlinden (Kirchhofs-, Dorfplatz-Linden) unseres Gebiets dürften fast alle dieser Art angehören. Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage
Tafel 405. Tilia parvifola Ehrhart (Winterlinde, kleinblätterige, ulmenblätterige oder rüsterblätterige Linde, Stein-Linde, Spätlinde.). A Blütenzweig. 1 Blütenlängsschnitt; 2 Staubblätter; 3 Stempel; 4 Fruchtstand; 5 Same. Blätter beiderseits kahl, unterseits blaugrün in den Nervenwinkeln mit rotfarbenen Bärtchen, schief-rundlich-herzförmig, zugespitzt, am Grunde ganzrandig, sonst scharf gesägt. Die Trugdolden sind wiederholt gabelteilig, vielblütig (fünf- bis elfblütig), die Blüten gelblichweiss, klein, sehr wohlriechend, nektarreich, vorstäubend. Die ebenfalls kleinen Früchte haben eine dünne, rostbraune Schale mit vier bis fünf undeutlichen Kanten. Blütezeit Juni, Juli. Bis 25 m hoher, durch ganz Europa verbreiteter Baum, der etwa bis 1200 m Meereshöhe hinaufsteigt. Innerhalb des Gebietes ist sie in dessen nordöstlicher Hälfte häufiger als in der südwestlichen. In ersterer kommt sie vorzugsweise als wirklicher Waldbaum, einzeln eingesprengt in Laub- und Mischwäldern und an Waldrändern; in letzterer häufigerer angepflanzt (in Parken, Alleen, um Dörfer) als im Walde vor. Auch kommt sie in den Ebenen und Hügelländern Nord- und Mitteldeutschlands (hier namentlich in Auen und Mittelwäldern, wo sie am besten gedeiht) häufiger vor, als in Gebirgen. Die Blüten, Flores (Herba) Tiliae, sind offizinell. Daneben gibt es noch T. platyphyllos Scopoli, die Gross- oder Breitblätterige Linde, Sommerlinde, Wasserlinde, Spätlinde. Deren Blätter unterseits mehr oder minder weichhaarig, gleichfarbig oder etwas heller grün, in den Nervenwinkeln mit weisslichem Bärtchen, sonst wie bei voriger, indes meist grösser. Sie kommt fast nur angepflanzt und verwildert vor, denn als wirklich wild dürften höchstens die an Waldrändern stehenden oder vereinzelt in Laub- und Mischwäldern eingesprengten Sommerlinden der südlichen Rheingegenden, Süddeutschlands, der Alpenländer und der südöstlichen Kronländer Österreichs zu betrachten sein. In den Alpen ist die Sommerlinde schon häufiger als die Winterlinde, steigt dort auch höher empor als diese. Die Riesenlinden (Kirchhofs-, Dorfplatz-Linden) unseres Gebiets dürften fast alle dieser Art angehören. Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage