Stichworte: Band03, Flora, Historie, Sturm, Bewie's Mikrowelt Sturms Flora von Deutschland, Band 3: Echte Gräser (Gramineae) – Tafel 11 Timotheusgras Phleum pratense L. Alpen-Lieschgras, Phleum alpmum L. Timotheusgras Phleum pratense L.Taf. 11, Fig. 1:a, b) oberer Teil des Halmes mit der Aehrenrispe, in ca. 1/2 nat. Gr.;c) Form mit sehr kurzer Aehrenrispe,;d) Aehrchen (Hüllsp.);e) Decksp.;f) Blüte.Wurzelstock kurz, mit vielen faserigen Wurzeln. Aus ihm kommen einige Halme und unfruchtbare Blattsprosse; die ersteren aufsteigend, aufrecht, 30 bis 100 cm hoch. Blätter flach, lineal, zugespitzt; Blatthäutchen der oberen Blätter verlängert. Aehrenrispe gedrungen, walzenförmig stumpf, meergrün. Aehrchen kurz gestielt. Hüllsp. länglich, bis auf den in eine kurze Granne auslaufenden Kiel quer abgestutzt; der Kiel steifhaarig-gewimpert. ad. 5-9. Die Var. nodosum L. hat am Grunde zwiebelförmig verdickte Halme und meist kürzere, bräunliche Aehrenrispen.Das Timotheusgras oder Wiesen-Lieschgras wächst auf Wiesen, an Wegen, Ackerrainen und Waldrändern. (Die Var. nodosum entsteht auf trockenem, sandigem Boden, z. B. an Rainen.) Es ist ein sehr gutes Futtergras : genügsam, aber am besten auf feuchtem, sandigem Wiesengrund gedeihend, nahrhaft, von gutem Geschmack und reichlichen Ertrag liefernd. Seine Blüten sind protogynisch. Die gelben oder violetten Antheren entlassen den Pollen morgens zwischen 7 und 8 Uhr.Häufig wird dieses Gras mit dem Wiesen-Fuchsschwanz verwechselt; ein Blick auf die Aehrchen beider Arten genügt, um sie sicher voneinander unterscheiden zu können.In den Halmen des Timotheusgrases leben die Raupen von Hadena didyma Esp. und H. strigilis L. Von den Blättern nähren sich die Raupen der Schmetterlinge Melanagria Galatea L. (Mai und Juni) und Hesperia thaumas Hufn.Der Kolbenpilz der Gräser (Epichloe typhina Tal.) schmarotzt auf der Scheide des obersten Blattes und erstickt den Halm. Man findet das Gras namentlich an schattigen Orten von diesem Pilz befallen.Alpen-Lieschgras, Phleum alpmum L.Taf. 11, Fig. 2:a) Halmende mit Aehrenrispe in nat. Gr.;b) Aehrchen (Hüllsp.).Halm 15 bis 30 cm hoch; Aehrenrispe kurz, eiförmig oder länglich. ad. 6-8. Das Alpen-Lieschgras ist wahrscheinlich eine Abart der vorigen Spezies; es kommt „nur auf fruchtbaren Wiesen der Sudeten, z. B. an der Schneekoppe, am Glatzer Schneeberge, im Riesengebirge und Gesenke sehr häufig vor; sonst nur auf den bayerischen Alpen“.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).
Timotheusgras Phleum pratense L. Alpen-Lieschgras, Phleum alpmum L. Timotheusgras Phleum pratense L.Taf. 11, Fig. 1:a, b) oberer Teil des Halmes mit der Aehrenrispe, in ca. 1/2 nat. Gr.;c) Form mit sehr kurzer Aehrenrispe,;d) Aehrchen (Hüllsp.);e) Decksp.;f) Blüte.Wurzelstock kurz, mit vielen faserigen Wurzeln. Aus ihm kommen einige Halme und unfruchtbare Blattsprosse; die ersteren aufsteigend, aufrecht, 30 bis 100 cm hoch. Blätter flach, lineal, zugespitzt; Blatthäutchen der oberen Blätter verlängert. Aehrenrispe gedrungen, walzenförmig stumpf, meergrün. Aehrchen kurz gestielt. Hüllsp. länglich, bis auf den in eine kurze Granne auslaufenden Kiel quer abgestutzt; der Kiel steifhaarig-gewimpert. ad. 5-9. Die Var. nodosum L. hat am Grunde zwiebelförmig verdickte Halme und meist kürzere, bräunliche Aehrenrispen.Das Timotheusgras oder Wiesen-Lieschgras wächst auf Wiesen, an Wegen, Ackerrainen und Waldrändern. (Die Var. nodosum entsteht auf trockenem, sandigem Boden, z. B. an Rainen.) Es ist ein sehr gutes Futtergras : genügsam, aber am besten auf feuchtem, sandigem Wiesengrund gedeihend, nahrhaft, von gutem Geschmack und reichlichen Ertrag liefernd. Seine Blüten sind protogynisch. Die gelben oder violetten Antheren entlassen den Pollen morgens zwischen 7 und 8 Uhr.Häufig wird dieses Gras mit dem Wiesen-Fuchsschwanz verwechselt; ein Blick auf die Aehrchen beider Arten genügt, um sie sicher voneinander unterscheiden zu können.In den Halmen des Timotheusgrases leben die Raupen von Hadena didyma Esp. und H. strigilis L. Von den Blättern nähren sich die Raupen der Schmetterlinge Melanagria Galatea L. (Mai und Juni) und Hesperia thaumas Hufn.Der Kolbenpilz der Gräser (Epichloe typhina Tal.) schmarotzt auf der Scheide des obersten Blattes und erstickt den Halm. Man findet das Gras namentlich an schattigen Orten von diesem Pilz befallen.Alpen-Lieschgras, Phleum alpmum L.Taf. 11, Fig. 2:a) Halmende mit Aehrenrispe in nat. Gr.;b) Aehrchen (Hüllsp.).Halm 15 bis 30 cm hoch; Aehrenrispe kurz, eiförmig oder länglich. ad. 6-8. Das Alpen-Lieschgras ist wahrscheinlich eine Abart der vorigen Spezies; es kommt „nur auf fruchtbaren Wiesen der Sudeten, z. B. an der Schneekoppe, am Glatzer Schneeberge, im Riesengebirge und Gesenke sehr häufig vor; sonst nur auf den bayerischen Alpen“.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).