Stichworte: Band03, Flora, Historie, Sturm, Bewie's Mikrowelt Sturms Flora von Deutschland, Band 3: Echte Gräser (Gramineae) – Tafel 18 Waldrohr, Calamagrostis arundinacea Roth. Helmgras oder Helm, Ammophila arenaria Waldrohr, Calamagrostis arundinacea Roth.Taf. 18, Fig. 1:a, b) oberer Teil des Halms mit Rispe;c) Aehrchen.Wurzelstock kriechend. Halme aufrecht, 80 bis 125 cm hoch. Blätter flach, grasgrün. Rispe schmal, meist aufrecht, 14 bis 20 cm lang. Hüllsp. lanzettlich, nicht selten violett angelaufen, kaum länger als die Decksp. Haare etwa 1/3 oder 1/4 so lang als letztere. Granne unter der Mitte ihrer Spelze eingefügt, gekniet, die Hüllsp. weit überragend, ad. 7 und 8.Vorkommen: in Wäldern, namentlich auf feuchten Stellen, nicht selten. (Synonyme: C. silvatica DC., Agrostis arundinacea L., Arundo silvatica Schrad.)Die Spitze der Ausläufer sämtlicher Rohrarten ist mit festen Schuppen überdeckt; sie „bringt ganz ähnliche Wirkungen hervor, wie die Spitze eines Erdbohrers“. Mehrere Arten entlassen den Pollen zwischen 12 und 1 Uhr mittags; bei C. neglecta soll dies morgens zwischen 6 und 7 Uhr geschehen. Selbstbestäubung ist die Regel. Bei C. arenaria sollen sich die Staubfäden erst nach dem Verstäuben des Pollens verlängern, und die Narben sollen schon innerhalb der Spelzen empfängnisfähig sein.Die feinen Haare, mit denen die Decksp. bei allen Arten besetzt ist, sind als ein wirksames Mittel zur Verbreitung der Früchte anzusehen; die letzteren werden vom Wind fortgeführt und haften an Weidetieren und an den Kleidern des Menschen.Helmgras oder Helm, Ammophila arenariaTaf. 18, Fig. 2:a) Teil des Blattes mit Blatthäutchen;b) Aehrenrispe;c) Aehrchen;d) Deck- und Vorsp.;e) Spitze der Decksp.Wurzelstock weit umherkriechend. Halme aufrecht, 60 bis 100 cm hoch. Blätter bei trockener Witterung von den Rändern her eingerollt, an der Basis um 180° gedreht; Blatthäutchen sehr lang, gespalten. Aehrenrispe gedrungen, walzlich, nach oben schmäler. Aehrchen verhältnismässig gross. Hüllsp. lineal-lanzettlich. Haare etwa 1/3 so lang als die Decksp. ad. 7 und 8.Das Helmgras wächst auf allen Dünen an der Nord- und Ostsee, kommt aber auch im Binnenland auf Flugsand vor (bei Berlin, Dresden, Wittenberg, Magdeburg, Darmstadt, auf der Afferder Heide bei Cleve und der Heide bei Hammelsen und Wissen, bei Bromberg, Posen etc., bei Friedrichsfeld in Baden). Der bis 5 m lange Wurzelstock befestigt den Sand so sehr, dass er dem stärksten Wogendrang widersteht; aus diesem Grund wird das Helmgras da und dort angepflanzt. (Synonyme: A. arundinacea Host., Arundo arenaria L., Psamma arenaria R. und Seh.)A. baltica Lk., das Ostsee-Helmgras, ist ein Bastard: Ammophila arenaria + Calamagrostis epigeios. Die ganze Pflanze ist lebhafter grün; das Blatthäutchen kleiner und nicht so tief gespalten; die Aehrenrispe grösser, mehr spitz zulaufend und dunkler; die Hüllsp. pfriemlich zugespitzt; die Haare ca. halb so lang als die Decksp.; stets unfruchtbar. An der Ostseeküste und an der Nordsee bei Bremerhaven.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).
Waldrohr, Calamagrostis arundinacea Roth. Helmgras oder Helm, Ammophila arenaria Waldrohr, Calamagrostis arundinacea Roth.Taf. 18, Fig. 1:a, b) oberer Teil des Halms mit Rispe;c) Aehrchen.Wurzelstock kriechend. Halme aufrecht, 80 bis 125 cm hoch. Blätter flach, grasgrün. Rispe schmal, meist aufrecht, 14 bis 20 cm lang. Hüllsp. lanzettlich, nicht selten violett angelaufen, kaum länger als die Decksp. Haare etwa 1/3 oder 1/4 so lang als letztere. Granne unter der Mitte ihrer Spelze eingefügt, gekniet, die Hüllsp. weit überragend, ad. 7 und 8.Vorkommen: in Wäldern, namentlich auf feuchten Stellen, nicht selten. (Synonyme: C. silvatica DC., Agrostis arundinacea L., Arundo silvatica Schrad.)Die Spitze der Ausläufer sämtlicher Rohrarten ist mit festen Schuppen überdeckt; sie „bringt ganz ähnliche Wirkungen hervor, wie die Spitze eines Erdbohrers“. Mehrere Arten entlassen den Pollen zwischen 12 und 1 Uhr mittags; bei C. neglecta soll dies morgens zwischen 6 und 7 Uhr geschehen. Selbstbestäubung ist die Regel. Bei C. arenaria sollen sich die Staubfäden erst nach dem Verstäuben des Pollens verlängern, und die Narben sollen schon innerhalb der Spelzen empfängnisfähig sein.Die feinen Haare, mit denen die Decksp. bei allen Arten besetzt ist, sind als ein wirksames Mittel zur Verbreitung der Früchte anzusehen; die letzteren werden vom Wind fortgeführt und haften an Weidetieren und an den Kleidern des Menschen.Helmgras oder Helm, Ammophila arenariaTaf. 18, Fig. 2:a) Teil des Blattes mit Blatthäutchen;b) Aehrenrispe;c) Aehrchen;d) Deck- und Vorsp.;e) Spitze der Decksp.Wurzelstock weit umherkriechend. Halme aufrecht, 60 bis 100 cm hoch. Blätter bei trockener Witterung von den Rändern her eingerollt, an der Basis um 180° gedreht; Blatthäutchen sehr lang, gespalten. Aehrenrispe gedrungen, walzlich, nach oben schmäler. Aehrchen verhältnismässig gross. Hüllsp. lineal-lanzettlich. Haare etwa 1/3 so lang als die Decksp. ad. 7 und 8.Das Helmgras wächst auf allen Dünen an der Nord- und Ostsee, kommt aber auch im Binnenland auf Flugsand vor (bei Berlin, Dresden, Wittenberg, Magdeburg, Darmstadt, auf der Afferder Heide bei Cleve und der Heide bei Hammelsen und Wissen, bei Bromberg, Posen etc., bei Friedrichsfeld in Baden). Der bis 5 m lange Wurzelstock befestigt den Sand so sehr, dass er dem stärksten Wogendrang widersteht; aus diesem Grund wird das Helmgras da und dort angepflanzt. (Synonyme: A. arundinacea Host., Arundo arenaria L., Psamma arenaria R. und Seh.)A. baltica Lk., das Ostsee-Helmgras, ist ein Bastard: Ammophila arenaria + Calamagrostis epigeios. Die ganze Pflanze ist lebhafter grün; das Blatthäutchen kleiner und nicht so tief gespalten; die Aehrenrispe grösser, mehr spitz zulaufend und dunkler; die Hüllsp. pfriemlich zugespitzt; die Haare ca. halb so lang als die Decksp.; stets unfruchtbar. An der Ostseeküste und an der Nordsee bei Bremerhaven.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).