Stichworte: Band03, Flora, Historie, Sturm, Bewie's Mikrowelt Sturms Flora von Deutschland, Band 3: Echte Gräser (Gramineae) – Tafel 21 Rasen-Schmiele, Deschampsia caespitosa L. Wald-Schmiele, Deschampsia flexuosa L. Bunte Schmiele, Deschampsia discolor Thuill. Rasen-Schmiele, Deschampsia caespitosa L.Taf. 21, Fig. 1;a) Teil der Rispe in ca. 1/2 nat. Gr.;b) Aehrchen;c) Decksp.Dichte Rasen. Halme aufrecht, 50 bis 125 cm hoch. Blätter flach, oberseits sehr rauh. Rispe pyramidenförmig, aufrecht, oft etwas überhängend, 12 bis 30 cm lang; die Aehrchenstiele rauh. Aehrchen glänzend, mit behaarter Spindel, selten mit einer unvollkommenen dritten Blüte. Hüllsp. kürzer als das ganze Aehrchen, violett angelaufen, am Rande gelblich. Granne meist kürzer als die Decksp. ad. 6-8.Die Rasen- oder Goldschmiele kommt vom nördl. Polarkreis bis Südamerika und Australien vor und ist bei uns auf Wiesen, in Wäldern und an Gräben gemein. Die Antheren entlassen den Pollen schon in der Frühe zwischen 5 und 6 Uhr. Jung ist dieses Gras ein ziemlich wertvolles Futter, alt taugt es nur noch für Pferde. Auf sumpfigen Wiesen drängen die dichten Rasen die sich ausbreitenden Moose zurück. (Synonyme: Aira caespitosa P. B.)Von den Blättern dieser und einiger anderer Schmielenarten nähren sich die Raupen von Satyrus Semele L. (Mai), Hadena scolopacina Esp. (Mai und Juni), Caradrina airae Frr. und C. limitata Scop. In Blattminen, die nicht selten sind, leben die Räupchen von Elachista Gleichenella Stt., albifrontella Hb., airae Stt., zonariella Tgstr. u. a.Wald-Schmiele, Deschampsia flexuosa L.Taf. 21, Fig. 2:a) Halm mit dem oberen Teil der Rispe in etwa 1/2 nat. Gr.;b) Aehrchen;c) Stempel mit Deck- und Vorsp.Rasenbildend. Halme aufrecht, 30 bis 75 cm hoch. Blätter sehr schmal, borstenförmig; Blatthäutchen meist kurz, stumpf. Rispe locker, aufrecht, mit geschlängelten, aufrecht abstehenden Aesten, nach der Blüte zusammengezogen. Aehrchen glänzend, oft violett. Hüllsp. fast so lang als das Aehrchen. Granne etwas länger als die Decksp. ad. 6-8.Auf Sandboden in Wäldern und auf Heiden, meist häufig; in lichten Forchenwäldern schimmern oft ganze Strecken von ihr rötlich. Die Blüten sind homogam; weil aber die Narben noch empfänglich sind, wenn die blauschwarzen Antheren schon abgefallen, kann auch Fremdbestäubung stattfinden. (Synonyme: Aira flexuosa L., Avena montana „Web., Avena flexuosa M. B.)Bunte Schmiele, Deschampsia discolor Thuill.Taf. 21, Fig. 3:a) Aehrchen;b) Deck- und Vorsp.;c) Spitze der Decksp.;d) Vorsp.Diese Art ist der vorigen ähnlich; aber die Halme sind nur 30 bis 50 cm hoch, die Blätter flach oder zusammengefaltet, das Blatthäutchen länglich, spitz, die Rispe reichblütiger, die Hüllsp. stumpfer und die zweite Blüte länger gestielt, ad. 7 und 8.An sumpfigen, torfigen Stellen „bei Siegburg, Geldern, Kleve und Goch, und von „Westfalen und Lippe bis Ostfriesland und Lüneburg, in Schleswig und auf Rom, auf Rügen bei Galen“. Diese Schmiele besitzt keine Wanderfähigkeit, erhebt sich deshalb auf ihren eigenen Resten immer höher. (Synonyme: Aira uliginosa Weih.)Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).
Rasen-Schmiele, Deschampsia caespitosa L. Wald-Schmiele, Deschampsia flexuosa L. Bunte Schmiele, Deschampsia discolor Thuill. Rasen-Schmiele, Deschampsia caespitosa L.Taf. 21, Fig. 1;a) Teil der Rispe in ca. 1/2 nat. Gr.;b) Aehrchen;c) Decksp.Dichte Rasen. Halme aufrecht, 50 bis 125 cm hoch. Blätter flach, oberseits sehr rauh. Rispe pyramidenförmig, aufrecht, oft etwas überhängend, 12 bis 30 cm lang; die Aehrchenstiele rauh. Aehrchen glänzend, mit behaarter Spindel, selten mit einer unvollkommenen dritten Blüte. Hüllsp. kürzer als das ganze Aehrchen, violett angelaufen, am Rande gelblich. Granne meist kürzer als die Decksp. ad. 6-8.Die Rasen- oder Goldschmiele kommt vom nördl. Polarkreis bis Südamerika und Australien vor und ist bei uns auf Wiesen, in Wäldern und an Gräben gemein. Die Antheren entlassen den Pollen schon in der Frühe zwischen 5 und 6 Uhr. Jung ist dieses Gras ein ziemlich wertvolles Futter, alt taugt es nur noch für Pferde. Auf sumpfigen Wiesen drängen die dichten Rasen die sich ausbreitenden Moose zurück. (Synonyme: Aira caespitosa P. B.)Von den Blättern dieser und einiger anderer Schmielenarten nähren sich die Raupen von Satyrus Semele L. (Mai), Hadena scolopacina Esp. (Mai und Juni), Caradrina airae Frr. und C. limitata Scop. In Blattminen, die nicht selten sind, leben die Räupchen von Elachista Gleichenella Stt., albifrontella Hb., airae Stt., zonariella Tgstr. u. a.Wald-Schmiele, Deschampsia flexuosa L.Taf. 21, Fig. 2:a) Halm mit dem oberen Teil der Rispe in etwa 1/2 nat. Gr.;b) Aehrchen;c) Stempel mit Deck- und Vorsp.Rasenbildend. Halme aufrecht, 30 bis 75 cm hoch. Blätter sehr schmal, borstenförmig; Blatthäutchen meist kurz, stumpf. Rispe locker, aufrecht, mit geschlängelten, aufrecht abstehenden Aesten, nach der Blüte zusammengezogen. Aehrchen glänzend, oft violett. Hüllsp. fast so lang als das Aehrchen. Granne etwas länger als die Decksp. ad. 6-8.Auf Sandboden in Wäldern und auf Heiden, meist häufig; in lichten Forchenwäldern schimmern oft ganze Strecken von ihr rötlich. Die Blüten sind homogam; weil aber die Narben noch empfänglich sind, wenn die blauschwarzen Antheren schon abgefallen, kann auch Fremdbestäubung stattfinden. (Synonyme: Aira flexuosa L., Avena montana „Web., Avena flexuosa M. B.)Bunte Schmiele, Deschampsia discolor Thuill.Taf. 21, Fig. 3:a) Aehrchen;b) Deck- und Vorsp.;c) Spitze der Decksp.;d) Vorsp.Diese Art ist der vorigen ähnlich; aber die Halme sind nur 30 bis 50 cm hoch, die Blätter flach oder zusammengefaltet, das Blatthäutchen länglich, spitz, die Rispe reichblütiger, die Hüllsp. stumpfer und die zweite Blüte länger gestielt, ad. 7 und 8.An sumpfigen, torfigen Stellen „bei Siegburg, Geldern, Kleve und Goch, und von „Westfalen und Lippe bis Ostfriesland und Lüneburg, in Schleswig und auf Rom, auf Rügen bei Galen“. Diese Schmiele besitzt keine Wanderfähigkeit, erhebt sich deshalb auf ihren eigenen Resten immer höher. (Synonyme: Aira uliginosa Weih.)Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).