Stichworte: Band03, Flora, Historie, Sturm, Bewie's Mikrowelt Sturms Flora von Deutschland, Band 3: Echte Gräser (Gramineae) – Tafel 36 Gemeines Rispengras, Poa trivialis L. Wiesen-Rispengras, Poa pratensis L. Gemeines Rispengras, Poa trivialis L.Taf. 36, Fig. 1:a) Rispe zusammengezogen,b) Rispe ausgebreitet, je in 1/2 nat. Gr.;c) Blatthäutchen vergr.Wurzelstock ohne Ausläufer. Halme am Grunde aufsteigend, aufrecht, wie die etwas zusammengedrückten Blattscheiden rauh. Blätter flach, grasgrün, das oberste meist kürzer als seine Scheide. Blatthäutchen länglich, spitz, bis 6 mm laug. Blühende Rispen ausgebreitet. Aehrchen klein, meist 2 bis 3blütig, oft violett angeflogen, mit rauhen Aesten. Decksp. mit starken Nerven, unten am Kiel flaumig behaart, ad. 6-8.Standort: auf feuchten Wiesen, an Gräben und auch auf Brachäckern; gemein. (Synonyme: Poa pratensis Poll.)In Blattminen findet man im April die Räupchen von Elachista bedellella Sirc.Wiesen-Rispengras, Poa pratensis L.Taf. 36, Fig. 2:a) Rispe in l|2 nat. Gr.;b) Blatt mit Blatthäutehen.Wurzelstock mit langen Ausläufern. Halme aufrecht, wie die geschlossenen Blattscheiden glatt, 20 bis 80 cm hoch; letztere kaum zusammengedrückt. Blätter kurz (das oberste viel kürzer als seine Scheide), an der Spitze zusammengezogen; Blatthäutchen kurz, gestutzt. Rispe aufrecht, gleichseitig, meist grün. Rispenäste rauh, unten meist zu 5. Aehrchen länglich-eirund, 3 bis 6blütig. Deck- und Vorsp. auf dem Rücken und am Rande dicht-weichhaarig und durch lange Wollhaare miteinander verbunden. Decksp. mit 5 starken Nerven, ad. 5 und 6.Das Wiesen-Rispengras ist eines unserer häufigsten und zugleich wertvollsten Wiesengräser. Es giebt mehrere Standorts-Varietäten: Var. vulgaris Doli., auf guten Wiesen mit lebhaft grünen und langen Wurzelblättern; Var. latifolia Koch, auf freien, feuchten Stellen mit bläulichgrünen, breiteren aber kürzeren Wurzel blättern; Var. angustifölia Koch, an Mauern und trockenen, sonnigen Stellen mit gefalzt-borstlichen Wurzel- und gekielten Halmblättern.Die Poa-Arten stäuben am frühesten, schon zwischen 4 und 5 Uhr morgens; das im Schatten wachsende Hain-Rispengras erst gegen Mittag. Selbstbestäubung soll Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Poa pratensis ist homogam, da jedoch die Narben lange empfängnisfähig bleiben, ist Fremdbestäubung begünstigt.Auf dem Wiesen-Rispengras ist der Blattkäfer Chrysomela cerealis Li. nicht selten.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).
Gemeines Rispengras, Poa trivialis L. Wiesen-Rispengras, Poa pratensis L. Gemeines Rispengras, Poa trivialis L.Taf. 36, Fig. 1:a) Rispe zusammengezogen,b) Rispe ausgebreitet, je in 1/2 nat. Gr.;c) Blatthäutchen vergr.Wurzelstock ohne Ausläufer. Halme am Grunde aufsteigend, aufrecht, wie die etwas zusammengedrückten Blattscheiden rauh. Blätter flach, grasgrün, das oberste meist kürzer als seine Scheide. Blatthäutchen länglich, spitz, bis 6 mm laug. Blühende Rispen ausgebreitet. Aehrchen klein, meist 2 bis 3blütig, oft violett angeflogen, mit rauhen Aesten. Decksp. mit starken Nerven, unten am Kiel flaumig behaart, ad. 6-8.Standort: auf feuchten Wiesen, an Gräben und auch auf Brachäckern; gemein. (Synonyme: Poa pratensis Poll.)In Blattminen findet man im April die Räupchen von Elachista bedellella Sirc.Wiesen-Rispengras, Poa pratensis L.Taf. 36, Fig. 2:a) Rispe in l|2 nat. Gr.;b) Blatt mit Blatthäutehen.Wurzelstock mit langen Ausläufern. Halme aufrecht, wie die geschlossenen Blattscheiden glatt, 20 bis 80 cm hoch; letztere kaum zusammengedrückt. Blätter kurz (das oberste viel kürzer als seine Scheide), an der Spitze zusammengezogen; Blatthäutchen kurz, gestutzt. Rispe aufrecht, gleichseitig, meist grün. Rispenäste rauh, unten meist zu 5. Aehrchen länglich-eirund, 3 bis 6blütig. Deck- und Vorsp. auf dem Rücken und am Rande dicht-weichhaarig und durch lange Wollhaare miteinander verbunden. Decksp. mit 5 starken Nerven, ad. 5 und 6.Das Wiesen-Rispengras ist eines unserer häufigsten und zugleich wertvollsten Wiesengräser. Es giebt mehrere Standorts-Varietäten: Var. vulgaris Doli., auf guten Wiesen mit lebhaft grünen und langen Wurzelblättern; Var. latifolia Koch, auf freien, feuchten Stellen mit bläulichgrünen, breiteren aber kürzeren Wurzel blättern; Var. angustifölia Koch, an Mauern und trockenen, sonnigen Stellen mit gefalzt-borstlichen Wurzel- und gekielten Halmblättern.Die Poa-Arten stäuben am frühesten, schon zwischen 4 und 5 Uhr morgens; das im Schatten wachsende Hain-Rispengras erst gegen Mittag. Selbstbestäubung soll Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Poa pratensis ist homogam, da jedoch die Narben lange empfängnisfähig bleiben, ist Fremdbestäubung begünstigt.Auf dem Wiesen-Rispengras ist der Blattkäfer Chrysomela cerealis Li. nicht selten.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).