Stichworte: Band03, Flora, Historie, Sturm, Bewie's Mikrowelt Sturms Flora von Deutschland, Band 3: Echte Gräser (Gramineae) – Tafel 38 Mannagras, Glyceria fluitans B. Br. Faltiges Süssgras, Glyceria plicata Fr. Mannagras, Glyceria fluitans B. Br.Taf. 38, Fig. 1:a) unterer Teil des Halms;b) Rispe zusammengezogen;c) Teil der blühenden Rispe mit abstehenden Aesteii, je in ca. 1/2 nat. Gr.;d) Hüllsp.;e) Blüte mit Deck- und Vorsp.;f) Frucht.Wurzelstock kriechend und bis 50 cm lange Ausläufer treibend. Halme aufsteigend, 40 bis 100 cm hoch. Blätter grün, anfangs einfach gefaltet, im Wasser flutend. Rispe aufrecht, einseitswendig, 15 bis 30 cm lang, ihre Aeste unten meist zu zweien, zur Blütezeit wagrecht abstehend. Aehrchen 7 bis 11blütig, walzenförmig, hellgrün, an die Rispenäste angedrückt. Decksp. 7 nervig, ad. 5 und 6.Häufig in seichten Gewässern, in und an Gräben, auf nassen „Wiesen; gutes Futtergras für Sumpfwiesen. Die Früchte werden in einigen Gegenden Deutschlands gesammelt und als „Mannagrütze“ in den Handel gebracht; in andern wegen der Schwierigkeit, welche das Einsammeln derselben bereitet, nicht beachtet. Die in den Schlamm fallenden Samen werden häufig durch Sumpfvögel, an deren Füsse sie sich mit Schlamm anhängen, verbreitet. (Synonyme: Festuca fluctans L., Poa fiuitans Scop.)Im Wurzelstock leben die Raupen von Hydroecia micacea Esp., an den Blättern die Raupen von Plusia festucae L. und die Blattlaus Aphis glyceriae Kalt.Bastard: Glyceria fluitans plicata.Faltiges Süssgras, Glyceria plicata Fr.Taf. 38, Fig. 2:a) Pflanze;b) Aehrchen;c) Frucht.Halme aufrecht, 30 bis 60 cm hoch. Die jungen Blätter gefaltet. Rispe fast gleichförmig ausgebreitet; ihre Aeste schräg abstehend, die unteren zu 3 bis 5 und sehr ungleich in der Lange. Aehrchen 5 bis 11-blütig, etwa 1 cm lang, Decksp. sehr stumpf, eiförmig-länglich. 6 und 7.Standort: wie bei der vorigen Art, mit der sie grosse Aehnlichkeit hat, weshalb sie häufig übersehen wird; kommt hauptsächlich im Norden und Nordosten Deutschlands vor. Die Blüten sind protogynisch, die Narben langlebig; Selbstbestäubung ausgeschlossen. Die Glyceria-Arten entlassen den Pollen schon in der Frühe zwischen 4 und 5 Uhr.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).
Mannagras, Glyceria fluitans B. Br. Faltiges Süssgras, Glyceria plicata Fr. Mannagras, Glyceria fluitans B. Br.Taf. 38, Fig. 1:a) unterer Teil des Halms;b) Rispe zusammengezogen;c) Teil der blühenden Rispe mit abstehenden Aesteii, je in ca. 1/2 nat. Gr.;d) Hüllsp.;e) Blüte mit Deck- und Vorsp.;f) Frucht.Wurzelstock kriechend und bis 50 cm lange Ausläufer treibend. Halme aufsteigend, 40 bis 100 cm hoch. Blätter grün, anfangs einfach gefaltet, im Wasser flutend. Rispe aufrecht, einseitswendig, 15 bis 30 cm lang, ihre Aeste unten meist zu zweien, zur Blütezeit wagrecht abstehend. Aehrchen 7 bis 11blütig, walzenförmig, hellgrün, an die Rispenäste angedrückt. Decksp. 7 nervig, ad. 5 und 6.Häufig in seichten Gewässern, in und an Gräben, auf nassen „Wiesen; gutes Futtergras für Sumpfwiesen. Die Früchte werden in einigen Gegenden Deutschlands gesammelt und als „Mannagrütze“ in den Handel gebracht; in andern wegen der Schwierigkeit, welche das Einsammeln derselben bereitet, nicht beachtet. Die in den Schlamm fallenden Samen werden häufig durch Sumpfvögel, an deren Füsse sie sich mit Schlamm anhängen, verbreitet. (Synonyme: Festuca fluctans L., Poa fiuitans Scop.)Im Wurzelstock leben die Raupen von Hydroecia micacea Esp., an den Blättern die Raupen von Plusia festucae L. und die Blattlaus Aphis glyceriae Kalt.Bastard: Glyceria fluitans plicata.Faltiges Süssgras, Glyceria plicata Fr.Taf. 38, Fig. 2:a) Pflanze;b) Aehrchen;c) Frucht.Halme aufrecht, 30 bis 60 cm hoch. Die jungen Blätter gefaltet. Rispe fast gleichförmig ausgebreitet; ihre Aeste schräg abstehend, die unteren zu 3 bis 5 und sehr ungleich in der Lange. Aehrchen 5 bis 11-blütig, etwa 1 cm lang, Decksp. sehr stumpf, eiförmig-länglich. 6 und 7.Standort: wie bei der vorigen Art, mit der sie grosse Aehnlichkeit hat, weshalb sie häufig übersehen wird; kommt hauptsächlich im Norden und Nordosten Deutschlands vor. Die Blüten sind protogynisch, die Narben langlebig; Selbstbestäubung ausgeschlossen. Die Glyceria-Arten entlassen den Pollen schon in der Frühe zwischen 4 und 5 Uhr.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).