Stichworte: Band03, Flora, Historie, Sturm, Bewie's Mikrowelt Sturms Flora von Deutschland, Band 3: Echte Gräser (Gramineae) – Tafel 45 Wald-Schwingel, Festuca silvatica Vill. Rohr-Schwingel, Festuca arundinacea Schreb. Wiesen-Schwingel, Festuca elatior L. Wald-Schwingel, Festuca silvatica Vill.Taf. 45, Fig. 1:oberer Teil des Halmes mit Rispe;b) Blüte mit Deck- und Vorsp.Wurzelstock nicht kriechend; lockere Rasen bildend. Halme meist aufrecht, 60 bis 125 cm hoch. Blätter breit (bis 1 cm und bis 30 cm lang), linealisch, am Rande rauh; ihre Oberseite bläulich-, die Unterseite grasgrün; Blatthäutchen länglich, stumpf. Rispe gross (10 bis 15 cm lang), ausgebreitet; ihre Aeste dünn, rauh, die unteren zu 2 bis 4. Aehrchen länglich. Decksp. wehrlos, sehr spitz, mit 5 Nerven, von denen 3 stärker hervortreten, feinpunktiert-rauh; Vorsp. kürzer, 2-zähnig. Fruchtknoten oben behaart, ad. 6 und 7.In schattigen Bergwäldern, zerstreut; im Nordosten Deutschlands fehlend. (Synonyme: Festuca calamaria Sm., Bromus triflorus Ehrh., Poa silvatica Poll.)Rohr-Schwingel, Festuca arundinacea Schreb.Taf. 45, Fig. 2 :a) Teil der Rispe, verkleinert;b) Blatthäutchen;c) Hüllsp.;d) Decksp.;e) Blüte.Wurzelstock kriechend. Halme steif, stark gerieft, dick, unten rohrartig, 60 bis 150 cm hoch. Blätter breit bandförmig, lang, gerieft, am Rande scharf, dunkelgrün; Blatthäutchen kurz und braun. Rispe ausgebreitet, überhängend; ihre Aeste verlängert, scharf, verzweigt, 5 bis 15 Aehrchen und darüber tragend; mit je einem grundständigen Nebenast, welcher oft 5 bis 10 Aehrchen trägt. Letztere länglich-lanzettlich, zusammengedrückt, 4 bis 5blütig, meist violett. Decksp. 5nervig; wehrlos oder mit kurzer Granne oder Stachelspitze unter der Spitze. Fruchtknoten kahl. 5-7.Auf feuchten Wiesen, an Ufern, im Gebüsch, an Waldrändern, zerstreut. Die Blattränder tragen Widerhäkchen mit verkieselten Spitzen, welche die Schleimhäute der Weidetiere verletzen; der Rohr-Schwingel wird deshalb meist von ihnen gemieden. (Synonyme: Festuca elatior Sm., Bromus arundinaceus Rth.)Wiesen-Schwingel, Festuca elatior L.Taf. 45, Fig. 3:a) Pflanze verkl.;b) Hüllsp.;c) Blüte mit Deck- und Vorsp.;d) Blüte.Schwache Rasen bildend; Wurzelstock ohne Ausläufer. Halme aufrecht, glatt, glänzend, kahl, 40 bis 100 cm hoch. Blätter schmal-bandförmig, lang zugespitzt, grün glänzend, am Rande scharf; Blatthäutchen sehr kurz. Rispe aufrecht, einseitswendig, vor der Blüte stark zusammengezogen; während der letzteren mit abstehenden Aesten. Die Rispenäste scharf, meist paarweise, der eine sehr kurz und meist mit einem Aehrchen, der andere traubig, meist mit 3 bis 4 Aehrchen. Letztere fast walzenförmig, 6 bis 10blütig, oft rötlich überlaufen. Decksp. stachelspitzig, kurzgrannig oder wehrlos. Fruchtknoten kahl. ad. 6 und 7.Auf Wiesen und Grasplätzen gemein; gehört zu unsern besten Futtergräsern. Die seltenere Var. pseudololiaca Fries, hat traubige Rispe, an der nur die unteren Aeste mehr als ein Aehrchen (5- bis 6-blütig) tragen. Die Blüten des Wiesen-Schwingels sind homogam. Die Narbenäste ragen weit zwischen den Spelzen hervor, und die Antheren öffnen sich meist erst nach ihrem Austritt. Fremd- und Selbstbestäubung ist in gleichem Masse möglich. Viele Festuca-Arten verstäuben ihren Pollen zwischen 6 und 7 Uhr morgens. (Synonyme: Festuca pratensis Huds.)In den bayerischen Alpen kommen noch vor : Festuca frigida Hack., amethystina L., pumila Vill. und pulchella Schrad.Am Wiesen-Schwingel leben, und zwar an den Wurzeln, die Larven der Fliege Lasioptera auricincta Winn., an Blättern die Raupen von Hesperia thaumas Hfn. (Juni, Juli) und H. sylvanus Esp. (April und Mai); in kleinen, strohgelben Schläuchen an den Halmen die Larven der Gallwespe Cotonaspis diaphanus Hrt.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).
Wald-Schwingel, Festuca silvatica Vill. Rohr-Schwingel, Festuca arundinacea Schreb. Wiesen-Schwingel, Festuca elatior L. Wald-Schwingel, Festuca silvatica Vill.Taf. 45, Fig. 1:oberer Teil des Halmes mit Rispe;b) Blüte mit Deck- und Vorsp.Wurzelstock nicht kriechend; lockere Rasen bildend. Halme meist aufrecht, 60 bis 125 cm hoch. Blätter breit (bis 1 cm und bis 30 cm lang), linealisch, am Rande rauh; ihre Oberseite bläulich-, die Unterseite grasgrün; Blatthäutchen länglich, stumpf. Rispe gross (10 bis 15 cm lang), ausgebreitet; ihre Aeste dünn, rauh, die unteren zu 2 bis 4. Aehrchen länglich. Decksp. wehrlos, sehr spitz, mit 5 Nerven, von denen 3 stärker hervortreten, feinpunktiert-rauh; Vorsp. kürzer, 2-zähnig. Fruchtknoten oben behaart, ad. 6 und 7.In schattigen Bergwäldern, zerstreut; im Nordosten Deutschlands fehlend. (Synonyme: Festuca calamaria Sm., Bromus triflorus Ehrh., Poa silvatica Poll.)Rohr-Schwingel, Festuca arundinacea Schreb.Taf. 45, Fig. 2 :a) Teil der Rispe, verkleinert;b) Blatthäutchen;c) Hüllsp.;d) Decksp.;e) Blüte.Wurzelstock kriechend. Halme steif, stark gerieft, dick, unten rohrartig, 60 bis 150 cm hoch. Blätter breit bandförmig, lang, gerieft, am Rande scharf, dunkelgrün; Blatthäutchen kurz und braun. Rispe ausgebreitet, überhängend; ihre Aeste verlängert, scharf, verzweigt, 5 bis 15 Aehrchen und darüber tragend; mit je einem grundständigen Nebenast, welcher oft 5 bis 10 Aehrchen trägt. Letztere länglich-lanzettlich, zusammengedrückt, 4 bis 5blütig, meist violett. Decksp. 5nervig; wehrlos oder mit kurzer Granne oder Stachelspitze unter der Spitze. Fruchtknoten kahl. 5-7.Auf feuchten Wiesen, an Ufern, im Gebüsch, an Waldrändern, zerstreut. Die Blattränder tragen Widerhäkchen mit verkieselten Spitzen, welche die Schleimhäute der Weidetiere verletzen; der Rohr-Schwingel wird deshalb meist von ihnen gemieden. (Synonyme: Festuca elatior Sm., Bromus arundinaceus Rth.)Wiesen-Schwingel, Festuca elatior L.Taf. 45, Fig. 3:a) Pflanze verkl.;b) Hüllsp.;c) Blüte mit Deck- und Vorsp.;d) Blüte.Schwache Rasen bildend; Wurzelstock ohne Ausläufer. Halme aufrecht, glatt, glänzend, kahl, 40 bis 100 cm hoch. Blätter schmal-bandförmig, lang zugespitzt, grün glänzend, am Rande scharf; Blatthäutchen sehr kurz. Rispe aufrecht, einseitswendig, vor der Blüte stark zusammengezogen; während der letzteren mit abstehenden Aesten. Die Rispenäste scharf, meist paarweise, der eine sehr kurz und meist mit einem Aehrchen, der andere traubig, meist mit 3 bis 4 Aehrchen. Letztere fast walzenförmig, 6 bis 10blütig, oft rötlich überlaufen. Decksp. stachelspitzig, kurzgrannig oder wehrlos. Fruchtknoten kahl. ad. 6 und 7.Auf Wiesen und Grasplätzen gemein; gehört zu unsern besten Futtergräsern. Die seltenere Var. pseudololiaca Fries, hat traubige Rispe, an der nur die unteren Aeste mehr als ein Aehrchen (5- bis 6-blütig) tragen. Die Blüten des Wiesen-Schwingels sind homogam. Die Narbenäste ragen weit zwischen den Spelzen hervor, und die Antheren öffnen sich meist erst nach ihrem Austritt. Fremd- und Selbstbestäubung ist in gleichem Masse möglich. Viele Festuca-Arten verstäuben ihren Pollen zwischen 6 und 7 Uhr morgens. (Synonyme: Festuca pratensis Huds.)In den bayerischen Alpen kommen noch vor : Festuca frigida Hack., amethystina L., pumila Vill. und pulchella Schrad.Am Wiesen-Schwingel leben, und zwar an den Wurzeln, die Larven der Fliege Lasioptera auricincta Winn., an Blättern die Raupen von Hesperia thaumas Hfn. (Juni, Juli) und H. sylvanus Esp. (April und Mai); in kleinen, strohgelben Schläuchen an den Halmen die Larven der Gallwespe Cotonaspis diaphanus Hrt.Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).