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Sturms Flora von Deutschland, Band 4: Nesseln – Tafel 37

Hanf, Cannabis generalis

Hanf, Cannabis generalis
Taf. 37:
a) Oberer Teil der männl.‘ Pflanze verkl.;
b) Blüte, vergr.;
c) oberer Teil der weibl. Pflanze verkl.;
d) Blüte, vergr.;
e) desgl. ohne Deckblatt;
f) Frucht, vergr.;
g) desgl. ohne Deckblatt.
Blätter gegen- oder wechselständig, rauhhaarig, fingerförmig geteilt mit lanzettlichen bis linealischen, gesägten Blättchen. Nebenblätter frei. Männliche Pflanzen 25 bis 100 cm hoch, weibliche bis 200 cm. Weibliche Blütenstände kätzchenähnlich, zur Fruchtzeit meist stark durchblättert. Die einzelnen Stiele sind ganz kurz und einblütig, die Blüte, wie später die Frucht, ist von ihrem hochblattartigen Deckblatt umhüllt. (Die Verzweigung der blühenden Zweige ist unterbrochen trugdoldenähnlich, es werden nur die Vorblätter, welche gleichzeitig Blütendeckblätter sind, hochblattartig, während die Mitteltriebe weiter Laubblätter bilden). 1j.. 7-9. (Synonyme: Cannabis sativa und indica).
An Strassen, Ufern und auf Oedland zerstreut und meist unbeständig. Stammt aus Asien, ist im Altertum als Gespinstpflanze eingeführt. Jetzt gibt es kaum noch 8000 ha Hanffelder, wovon fast 2500 auf Württemberg und fast 1500 auf Baden kommen. Hanfsamen wurden früher in der Heilkunde verwandt, auch wurde Oel aus ihnen geschlagen, man verwendet sie auch als Vogelfutter. Die meisten wilden Pflanzen, welche wir finden, stammen wahrscheinlich aus Abfällen solchen Futters. Ferner enthält der Hanf einen betäubenden Stoff, an dem sich asiatische Völker berauschen (Haschisch).
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).