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Sturms Flora von Deutschland, Band 5: Mittelsamige – Tafel 25

Seifenkraut, Silene saponaria


Seifenkraut, Silene saponaria
Tafel 25 :
a) Pflanze, verkl.;
b) Blüte in nat. Gr.;
c) Kelch in nat. Gr.;
d) Kronblatt in nat. Gr.;
e) Kronblatt mit Staubgefäss in der Knospenlage, vergr.;
f) Staubgefässe und Fruchtknoten in nat. Gr.;
g) Fruchtkelch in nat. Gr.;
h) Frucht in nat. Gr.;
i) durchschnittene Frucht in nat. Gr.;
k) Same in nat. Gr. und vergr.
Stengel 15 bis 70 cm hoch, oben rauh, seltener mit deutlichen Haaren. Blätter länglich bis lanzettlich, die unteren 5 bis 20 mm breit. Blütenstände mit gegenständigen, armblütig-trugdoldigen Zweigen. Kelche rauhhaarig oder nur rauh, selten drüsig (alluvionum1). Blumen hellfleischfarben, selten weiss, zuweilen gefüllt. Die Pflanze enthält namentlich im Wurzelstock einen Stoff („Saponin“), welcher mit Wasser schäumt wie Seife, ad. 6-11. (Synonyme: Saponaria officinalis.)
An Ufern, auf Sand- und Kiesbänken und zwischen Gesträuch, an Dorfstrassen, Mauern und auf Schutt nicht selten. In den Flussthälern in der Regel mit einfachen Blumen und meist mit behaarten Kelchen, die drüsige Form an der Donau, dagegen in Dörfern meist mit gefüllten Blumen und kahlen Kelchen. Diese Pflanzen stammen aus alten Kulturen, es kommen jedoch auch augenscheinlich verwilderte Exemplare mit einfachen Blumen vor. Wurde früher viel in Gärten gezogen zur Gewinnung der Seifenwurzel (Radix Saponariae der Apotheker), welche jetzt durch die Rinde einer südamerikanischen Spiräe (Quillaja- oder Panamarinde) verdrängt ist.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).