Stichworte: Eukaryoten, Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Tollkirsche
Tafel 521. Atropa Belladonna L. (gemeine Tollkirsche) A Blütenzweig; 1 Blumenkrone mit den Staubblättern, davor der Stempel; 2 Staubblatt; 3 Fruchtknotenlängsschnitt; 4 Frucht im Kelche; 5 Längsschnitt, 6 Querschnitt durch die Frucht; 7 Same; 8 Längsschnitt durch denselben. 1 bis 3, 7 und 8 vergrössert.

60 bis 150 cm hoher, buschiger Strauch. Stengel meist purpurbraun, oberwärts wie auch Kelch, Blatt- und Blütenstiele drüsig-flaumig. Blätter oberwärts oft zu zweien, trübgrün, eiförmig oder elliptisch, in den Blattstiel herablaufend, ganzrandig, zugespitzt, jung beiderseits, später oft nur auf den Nerven der Unterseite drüsig-flaumig, bis 15 cm lang. Blüten einzeln, selten gepaart, achselständig, gestielt. Kelch tief fünfteilig, bleibend, bei der Fruchtreife vergrössert. Blumenkrone gross, walzlich-glockig, fünf lappig; deren Röhre schmutzig-grünlich-gelb, violett-geädert; deren Saum schmutzigpurpurbraun-violett. Staubfäden dem Grunde des Schlundes der Blumenkrone eingefügt. Fruchtknoten von einem Drüsenringe umgeben, zweifächerig, vielsamig. Beere flach-kugelig, glänzend-schwarz mit violettem Safte. Blütezeit Juni, Juli; nachstäubend. In Bergwäldem, zumeist auf Kalk und Basalt; namentlich im südlichen Teile des Gebietes. Alle Teile der Pflanze enthalten ein scharfes Gift, Atropin. Die Blätter, Folia Belladonnae, sind offizinell.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage