Stichworte: Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Veilchen
Tafel 412.I. Viola odorata L. (wohlriechendes Veilchen) A Pflanze mit unfruchtbaren, ansehnlichen Blüten und mit blühendem Ausläufer. B Pflanze mit kleinen, fruchtbaren (kleistogamen) Blüten und mit Früchten. 1 Blütenlängsschnitt; 2 die Staubblätter, aus denen die Narbe hervorragt, die vorderen Staubblätter tragen einen Honigbehälter; 3 hinteres Staubblatt ohne Honigbehälter; 4 Stempel; 5 kleistogame Blüte, hier sind die Vorblätter besonders deutlich; 6 Querschnitt durch den Fruchtknoten; 7 Frucht, hier sind die Kelchanhängsel besonders gut zu erkennen; 8 aufgesprungene Frucht; 9 Same; 10 Querschnitt durch denselben. 1 bis 7, 9 und 10 vergrössert.

Nebenblätter ei-lanzettlich, spitz, am Rande nebst den Fransen kahl, an der Spitze fein gewimpert; die Fransen sind kürzer als die Breite der Nebenblätter. Kelchblätter stumpf, Blätter wenig und kurz behaart, daher dunkelgrün; die des Hauptstockes sind breit-eiförmig, ziemlich stumpf, mit tief-herzförmigem Grunde, die der Sommerausläufer hingegen nierenherzförmig; Blattstiel behaart; Blume dunkelviolett, in der Mitte weisslich gefärbt; mit dunklen Adern als Saftmal; seltener hellviolett, weiss, rosa oder dunkelpurpurn; duftend. Blütezeit März, April. Besitzt auch, etwa im August auftretende kleistogame Blüten Höhe 6 bis 8 cm. Enthält scharfe, giftig wirkende Stoffe. An Waldrändern und Hecken, unter Gebüsch, auf Triften u.s.w.; häufig; vielfach kultiviert.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage