Stichworte: Eukaryoten, Flora, Historie, ThoméBewie's Mikrowelt

Wasserschlauch
Tafel 541. Utricularia vulgaris L. (gemeiner Wasserhelm, Wasserschlauch) A blühende Pflanze. 1 Blüte 2 Staubblatt; 3 Stempel; 4 junge Frucht im Kelche; 5 Kapsel nach Wegnahme der vorderen Wandhälfte; 6 Fruchtknoten im Querschnitte; 7 reife Frucht, aufspringend 8 Samen; 9 desgl. im Längsschnitte; 10 Blase eines Blattes. 1 bis 10 vergrössert.

Untergetauchte Wasserpflanzen mit fiederteiligen Blättern. An letzteren sind einzelne Zipfel umgestaltet zu rundlichen, von den Seiten zusammengedrückten Blasen, welche eine mit Borsten besetzte Öffnung besitzen und so Fang- und Verdauungsapparate für kleinere Wassertiere darstellen. Zur Blütezeit füllen sich diese Blasen mit Gasen und sind so Schwimmapparate, durch welche die Pflanze an die Oberfläche des Wassers und der traubige Blütenstand über dieselbe gehoben wird. Nach dem Verblühen senkt sich die Pflanze wieder auf den Boden des Wassers zurück. Blattzipfel zerstreut-borstig-gewimpert. I. Blätter nach allen Seiten hin abstehend, fiederig-vielteilig. Kelch zweiteilig. Blumenkrone mit sehr kurzer Röhre, zweilippig; Oberlippe rundlich-eiförmig, so lang oder nur wenig länger als der zweilippige Gaumen; ungeteilt oder ausgerandet; Unterlippe ungeteilt oder ausgerandet mit vorspringendem, den Schlund verschliessendem Gaumen. Die Narbe bildet einen grossen Lappen, der sich bei Berührung einrollt. Blumenkrone dottergelb. Blütenschaft 15 bis 30 cm hoch. Kapsel einfächerig, mit kugeligem, mittelständigem, die zahlreichen Samen tragendem Samenträger; kugelig, unregelmässig aufspringend. In stehenden und langsam fliessenden Wassern; verbreitet.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage