Stichworte: Flora, Historie, Thomé, Bewie's Mikrowelt

Weinraute
Tafel 388. Ruta graveolens L. (Weinraute) A blühende Pflanze. 1 Blüte; 2 Staubblatt; 3 Fruchtknoten im Längsschnitte; 4 desgl. im Querschnitte; 5 junge Frucht; 6 reife Frucht; 7 desgl im Längschnitte; 8 Same; 9 und 10 desgl. im Längs- und Querschnitte. 1 bis 10 vergrössert.

Blattabschnitte letzter Ordnung spateiförmig. Bis 1 Meter hoher Halbstrauch. Blätter etwas fleischig, kahl, matt-graugrün. Blüten trugdoldig. Die endständigen Blüten der Hauptverzweigungen sind fünfzählig (X, 5), die übrigen vierzählig (VIII, 4). Kronenblätter an ihren fransig-ausgefressenen Rändern schubförmig aufwärts-gebogen, plötzlich in den Nagel verschmälert, grünlich-gelb. Blütezeit Juni, Juli. Ganze Pflanze stark aromatisch riechend. Vorstäubende, namentlich von Fäulnis liebenden Fliegen besuchte Ekelblume. Blätter und Samen waren früher officinell. Giftig. In Südeuropa einheimisch, in Gärten vielfach angebaut, ist sie mancherorts an felsigen Abhängen, in Weinbergen an Ruinen u, s. w. verwildert.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage