Stichworte: Band08, Flora, Historie, SturmBewie's Mikrowelt

Mispel aus Sturms Flora von Deutschland, Band 8: Rosengewächse – Tafel 2
Mispel, Mespilus germanica
Tafel 2:
a) Blütenzweig in nat. Gr.;
b) Blüte im Durchschnitt;
c) Frucht in nat. Gr.
1,5 bis 6 m hoch. Mit oder ohne Dornen. Blätter länglich lanzettlich, unterseits filzig, grün. Blüten einzeln, von 5 cm Durchmesser, weiss. Früchte braun, kugelig, oben innerhalb des Kelchrestes abgeplattet. 5-6.
In Wäldern und Gesträuchen; sehr zerstreut und meist vereinzelt in Süddeutschland und dem westlichen Mitteldeutschland (bis Aachen), selten in Norddeutschland (Lieper Forst bei Oderberg). Ist im frühen Mittelalter als Obstbaum eingeführt, neuerdings ziemlich missachtet. Die wilden Pflanzen stammen aus alten Kulturen, die Heimat der Art ist im Orient. Das Aussehen der Früchte reizte das Volk zu unappetitlichen Vergleichen (apen Ärseken). Aus nicht befruchteten Blüten gehen taube Früchte mit gut entwickeltem Fleisch hervor („sterile Partheuokarpie“).
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).