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Himbeere aus Sturms Flora von Deutschland, Band 8: Rosengewächse – Tafel 14
Himbeere, Rubus idaeus
Tafel 14.
a) Blütenzweig in nat. Gr.;
b) Fruchtzweig in nat. Gr.;
c) Durchschnittene Frucht.
Wurzelstock kriechend. Triebe 0,5 bis 2 m hoch, stielrundlich, bereift, meist dicht kurzfilzig, seltener kahl, Stacheln meist schwarzrot, nadelfein, gerade oder etwas rückwärts geneigt, meist zerstreut, seltener häufig oder fehlend. Nebenblätter schmal, weit mit dem Blattstiel verwachsen. Blätter unpaarig gefiedert, Endblättchen meist langgestielt, Seitenblättchen fast sitzend, die untersten oft zweispaltig. Blättchen oberseits dunkelgrün, behaart, unterseits kurzfilzig, in der Regel weiss. Blütenstände meist seitenständig an überjährigen Trieben, seltener am Ende und in den oberen Blattwinkeln der heurigen Blütenzweige meist behaart mit zerstreuten feinen sichelförmigen Stacheln. Blütenstände doldentraubig, seltener doldenrispig. Blüten und Früchte nickend. Kelche in der Regel filzig, erst abstehend, dann zurückgeschlagen. Kronblätter spatelförmig, einander nicht berührend, aufrecht, zuletzt abstehend, etwas kürzer als die Kelchblätter, weiss, meist kahl. Staubgefässe in einer Linie nebeneinander, aufrecht, etwas kürzer als die Kronblätter und etwas länger als die Griffel. Fruchtknoten filzig, Früchte rot, selten gelb, kurzfilzig. Staudig mit zweijährigen verholzenden Trieben. 6-7, einzeln bis 11.
In Wäldern und Gesträuchen, auch auf Mooren, häufig, in den Alpen bis 1850 m. Auch viel kultiviert. Der aus den Früchten gewonnene Syrup (Syrupus Rubi idaei) findet in den Apotheken noch Verwendung. Der Anbau der Himbeere ist erst seit dem 16. Jahrh. in Aufnahme gekommen, jedoch wurden schon im Mittelalter die wilden Früchte eingesammelt.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).