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Schwarzdorn aus Sturms Flora von Deutschland, Band 8: Rosengewächse – Tafel 62
Schwarzdorn, Prunus spinosa
Tafel 62.
a) Blütenzweig, verkl.;
b, c) Blüten in nat. Gr.;
d) Kelch und Fruchtknoten in nat. Gr.;
e) Kronblatt in nat. Gr.;
f) Staubgefäss, vergr.;
g) Fruchtknoten, vergr.;
h) Fruchtzweig, verkl.;
i) Frucht in nat. Gr.;
k) desgl., geöffnet;
l, m) Stein in nat. Gr.
1 bis 5 m hoch, sehr dornig. Zweige kurzhaarig. Blätter lanzettlich bis verkehrt-eikeilförmig, in der Regel von vornherein kahl. Blütenzweige (Kurztriebe) meist einblütig. Blütenstiele und Kelche kahl. Blumen weiss, in der Regel vor den Blättern erscheinend. Früchte kugelig, blauschwarz, heller bereift, ihr Fleisch grün, fest am Steine haftend, von zusammenziehendem Geschmack; sie bleiben meist bis zum Frühjahr sitzen. 4-5. (Synonyme: Schlehe, Schlehdorn u. s. w.)
In Gesträuchen, besonders auf dürrem Boden, und in Wäldern häufig, in den Alpen fast bis 1000 m. War bis in das 19. Jahrhundert an den Rändern der alten Landstrassen, auf den Ackerrainen und an den Ufern der Gräben noch viel häufiger, bildet jetzt Bestände von einiger Ansehnlichkeit nur noch an steilen dürren Kalkbergen. Auch angepflanzt; früher in der Heilkunde vielseitig gebraucht. Der Schlehenbranntwein wird meist nach dem französischen Namen der Pflanze Liqueur de prunelle genannt.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).