Stichworte: Band09, Flora, Historie, SturmBewie's Mikrowelt

Weidenröschen und Mierenröschen aus Sturms Flora von Deutschland, Band 9: Myrten – Tafel 40
Vierkantiges Weidenröschen, Epilobium adnatum
Tafel 40, Fig. 1:
a) Triebspitze, verkl.;
b) Stengelstück, schematisiert;
c) Blüte in nat. Gr.;
d) Staubgefässe und Griffel, vergr.;
e) Frucht in nat. Gr.
Stengel 30 bis 125 cm hoch, ästig, vierkantig oder mit vier erhabenen Linien. Blätter grün, lanzettlich, augenfällig dicht gezahnt, nur die untersten sehr kurz gestielt, die mittleren sitzend und mit ihren Rändern herablaufend. Blüten stets aufrecht, Knospen spindelförmig, nach beiden Enden allmählich verjüngt. Kronblätter 6-7 mm lang, rot. Samen oben abgerundet.
Sprosst im Herbst. 7-9. (E. tetragonum älterer Floren teilweise.)
Ufer, Gräben, Auen; sehr zerstreut.
Gauchheil-Röschen, Epilobium anagallidifolium
Tafel 40, Fig. 2: Triebspitze in nat. Gr.
Pflanze mit blühenden und nicht blühenden aufsteigenden Trieben, ohne unterirdische Ausläufer. Stengel 8 bis 15 cm hoch, stielrund, die nichtblühenden mit Haarlinien. Blätter länglich verkehrteiförmig, gestielt. Blüten nickend, blassrot, sehr klein. Samen glatt, oben mit kurzem Fortsatz. Zwergstrauchig. 7-8.
Feuchte Stellen höherer Berge: Alpen (1500 bis 2200 m), Vogesen (Hohneck), Schwarzwald (Feldberg), Bayrischer Wald und Riesengebirge.
Mieren-Röschen, Epilobium alsinifoliura
Tafel 40, Fig. 3:
a) Triebspitze in nat. Gr.;
b) Blüte, vergr.
Stengelgrund im August mit kurzen unterirdischen Ausläufern. Stengel 15 bis 25 cm hoch, fast kahl. Blätter eilanzettlich, zugespitzt, ausgeschweift gezähnelt, kurz gestielt. Früchte kahl. Samen glatt, oben mit kurzem Fortsatz. Im Hochsommer treibend, die Triebe werden meist etwas mehr als ein Jahr alt. 7-8. (Synonyme: E. origanifolium).
An quelligen Orten der Alpen (800 bis 2000 m), des hohen Schwarzwaldes und Riesengebirges.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).