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Litorelle aus Sturms Flora von Deutschland, Band 11: Röhrenblütler – Tafel 58
Litorelle. Litorella lacustris
Tafel 58:
a) Pflanze in nat. Gr.;
b, c) Blütenstand, vergr.;
d, e) durchschnittene Frucht, vergr.
Wurzelstock kriechend. Triebe meist rosettenartig, zuweilen bis 10 cm hoch. Blätter halbstielrund, fleischig, an gestreckteren Stengeln mit scheidenartigem Grunde, in der Regel kahl, selten behaart. Blütenstengel 1 bis 5 cm hoch, selten höher, nahe am Grunde mit zwei weiblichen Blüten, in der Mitte mit einem Hochblatt, an der Spitze mit einer männlichen Blüte. Wenn man annimmt, dass die Hauptachse mit der Ansatzstelle des Hochblattes abschliesst, und deren scheinbare Fortsetzung das aus der Achsel des Hochblattes entsprossene Stielchen der männlichen Blüte ist, dann ist die Uebereinstimmung mit den Wegerichen so gross, dass Litorella kaum eine besondere Gattung bildet. Männliche Blüten vierzählig, die Staubfäden etwa 2 cm aus der Krone ragend. Weibliche Blüten mit undeutlich gezähntem Saum. Fruchtknoten zweifächerig, ein Fach bleibt taub. Früchte hart, geschlossen, einsamig. 6-8. (Synonyme: Plantago uniflora, Litorella juncea.)
An Ufern in der Nähe der Wasserlinie, nur auf dem Trocknen blühend, doch unter Wasser kräftig vegetierend; nicht selten am Bodensee, selten bei Bitsch, auf dem Schwarzwald (Feld- und Titisee), bei Schöllkrippen, Bez.-Amt Alzenau, sehr zerstreut in Mittelfranken, Oberfranken, Oberpfalz, Thüringen, Kgr. Sachsen, zerstreut in der schlesischen Oberlausitz und in Norddeutschland von der Elbe ostwärts (in Schleswig-Holstein häufiger), nicht selten im nordwestdeutschen Flachlande bis Hannover, Essen, Krefeld südwärts, zerstreut bei Siegburg. Früher noch einzeln bei Birkenfeld a. d. Nahe gemeldet.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).