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Baronsbirne
Baronsbirn
Heimath und Vorkommen: sie stammt wahrscheinlich aus Holland; Diel erhielt sie aus Gröningen in Holland und bemerkt, dass man sie zwar nicht in Knoop’s Pomologie, wohl aber in seinem Hovenier finde. In der 7. Versammlung deutscher Pomologen zu Trier im Jahre 1874 wurde sie zur Anpflanzung empfohlen.
Literatur und Synonyme:
    1. Baronsbirn (Diel, 1819, Kernobstsorten, 21. 259).
    2. Baronsbirn (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 256).
Gestalt: grosse, etwa 70 mm breite, 90 mm hohe, birn-förmige Frucht, oft mit ungleicher Oberfläche.
Kelch: offen; Blättchen klein, hart, braun, aufrecht; Kelcheinsenkung flach, mit schwachen Beulen umgeben, die zum Theil über den Rand treten und oft über die Frucht hinlaufen.
Stiel: lang, holzig, braun, in einer schwachen Vertiefung stehend oder die Frucht fortsetzend, auch oft durch einen Fleischwulst zur Seite gedrückt.
Schale: stark, hellgrün, später hellgelb, auf der Sonnenseite oft schwach geröthet, mit zahlreichen grünen und gelblichen Punkten.
Fleisch: gelblichweiss, ziemlich saftig, süsslich, von etwas zimmetartigem Geschmacke.
Kernhaus: stark hohlachsig; Fächer klein, rundlich-ovale, kurz zugespitzte, meistens wenig ausgebildete Samen enthaltend; Granulationen wenig bemerkbar.
Reife und Nutzung: eine der besten Kochbirnen, die durch das Kochen eine besonders schöne, rothe Färbung erhält, aber auch noch roh in der Lagerreife genossen werden kann. Die Reife tritt im Januar ein und dauert bis April. Die Frucht welkt leicht, wenn sie vor Ende October gepflückt wird.
Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet breite, grosse Kronen, trägt dankbar, gedeihet in jedem nicht zu trockenen Boden und ist auch für rauhe Gegenden zu empfehlen. Sommertriebe sind massig stark, röthlich-ledergelb, punktirt; Fruchtaugen stark, eirund-spitz, braun; Holzaugen spitz-kegelförmig, abstehend; Blätter gross, eiförmig, zugespitzt, am Stiel herzförmig abgerundet, glänzend, hellgrün, nur an der Spitze schwach gezähnt, unterseits etwas wollig; Blattstiele lang, schwach.

Aus Lauche: Deutsche Pomologie, Verlag von Paul Parey, 1883.