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Rotbuche
Tafel 176. Fagus silvatica (Buche, Rotbuche). A blühender, B fruchtender Zweig; 1 männliche Blüte, 2 dieselbe im Längsschnitt; 3 Staubblatt; 4 weibliche Blüte; 5 Buchecker, 6 Querschnitt, 7 Kern derselben. 1 bis 4 vergrössert.

Schöner Baum von oft 80 und mehr Meter Höhe. Blätter eiförmig, schwach buchtiggezähnt, am Rande gewimpert, sonst kahl, glatt, glänzend. Die männlichen Blüten sind zu etwa 10 bis 12 in langgestielten, kugehgen Kätzchen vereint; jede besteht aus einer glockenförmigen, weich seidenhaarigen Hülle und 10 bis 12 Staubblättern. Die weiblichen Blüten stehen zu 2 (seltener zu 3) in einer gemeinsamen, mit weichen, seidenhaarigen Stacheln bedeckten, vierteiligen Hülle; jede besteht aus einem dreifächerigen, von der mehrteiligen Blütenhülle gekrönten Stempel mit 3 fadenförmigen Narben. Nüsse scharf dreikantig. Blütezeit April, Mai. Die Buche tritt in Deutschland inselartig verteilt auf; zumeist als Gebirgsbaum, dann aber auch in den Küstenstrichen Norddeutschlands und auf den Ostseeinseln (Rügen). Die „Inselbuche“ unterscheidet sich von der „Gebirgsbuche“ durch einen niedrigeren, gedrungeneren Wuchs, kürzeren und dickeren Stamm, endlich eine tiefer hinabreichende Krone. Beide bilden für sich allein oder mit Tanne und Fichte Wälder. Das wertvolle Holz ist gesucht, aus den Früchten, Bucheckern, kann ein wohlschmeckendes Ol gewonnen werden. Ihre Abänderungen, die Blutbuche (var. sanguinea) mit dunkelpurpurnen Blättern, und die Geschlitztblätterige Buche (var. laciniata), die Farnblätterige Buche (var. asplenifolia), die Eichenblätterige Buche (var. quercifolia) u. a. sind beliebte Zierbäume.


Bilder und Texte (z.T leicht modifiziert) aus: Thome, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage