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Sturms Flora von Deutschland, Band 1: Lilienartige – Tafel 44

Echtes Maiglöckchen, Convallaria majalis

Echtes Maiglöckchen, Convallaria majalis
Tafel 44:
a) Pflanze, verkl.;
b) Blüte in nat. Gr.;
c) dieselbe, ausgebreitet;
d) Fruchtknoten, vergr.;
e) Staubgefäss, vergr.;
f) Frucht in nat. Gr.;
g) Durchschnitte derselben;
h) Samen in nat. Gr.
15 bis 25 cm hoch. Am Grunde Niederblätter, dann zwei (selten eins oder drei) langscheidige und gestielte längliche Laubblätter, die den Stengel überragen. Blütenstand von den Laubblattscheiden frei. Blütenstielchen mit häutigem Deckblatt, nickend. Blumen stark duftend. Blumenblätter bis zur Hälfte oder weiter glockig verwachsen, weiss, beim Verblühen oft innen am Grunde rötlich; eine großblumige Form hat dort deutliche rote Flecke, selten kommen rosa gestreifte oder ganz rosafarbene Blumen vor. Ausnahmsweise kommen am Grunde rispig verzweigte Blütenstände oder gefüllte Blumen vor. Früchte rot. 5-6. (Synonyme: Lilgenkonfalgen, Maiblume.)
In Wäldern nicht selten, in den Alpen fast bis 1500 m. Auch viel kultiviert, namentlich die grossblumige innen rotfleckige Form. Getriebene Pflanzen blühen vor Entfaltung der Blätter. Die Blumen sind beliebt, spielten im Mittelalter eine Rolle im Marienkultus; in der Heilkunde findet die Pflanze keine Verwendung mehr, Lilgenkonfalgenbranntwein wird nur noch selten gemacht.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).