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Sturms Flora von Deutschland, Band 2: Riedgräser (Cyperaceae) – Tafel 50

Berg-Segge, Carex montana
Frühlings-Segge, Carex verna

Berg-Segge, Carex montana
Taf. 50, Fig. 1:
a) Pflanze, verkl.;
b) Blütenstand in nat. Gr.;
c) Deckblatt mit männlicher Blüte in nat. Gr. und vergr.;
d) Fruchtstand in nat. Gr.;
e) Deckblatt mit Blütenschlauch, vergr.;
f) Fruchtschlauch in nat. Gr. und vergr.
Wuchs dichtrasig. Stengel 7 bis 30 cm hoch, aufrecht. Blätter hellgrün; zur Blütezeit noch von den dürren Blättern der überjährigen Triebe umgeben und überragt. Tragblätter der weiblichen Zweige am Grunde breit, fast stengelumfassend, trockenhäutig, ausgerandet mit einer Stachelspitze oder auch einer kurzen laubigen Spitze. Alle Deckblätter sehr dunkel, meist fast schwarz (selten gelbbraun), die der Schläuche spitz, mit schwachem, grünem Mittelstreif. Fruchtschläuche verkehrteiförmig, grün, an der Spitze dunkel überlaufen, von Haaren grauschimmernd. 4-5.
In lichtem Laubholz; im westlichen Süd- und Mitteldeutschland häufig; im übrigen Gebiet mehr zerstreut, in den Küstengegenden und in den Alpen selten.
Frühlings-Segge, Carex verna
Taf. 50, Fig. 2:
a) Pflanze, verkl.;
b) Blütenstand in nat. Gr. und Stengelstück mit Hochblatt (taubem Tragblatt), vergr.;
c) Deckblatt mit männlicher Blüte, vergr.;
d) Deckblatt mit Blütenschlauch, vergr.;
e) Fruchtstand in nat. Gr.;
f) unreifer Fruchtschlauch mit Deckblatt, vergr.;
g) unreifer Fruchtschlauch, vergr.
Wurzelstock in der Regel ausläufertreibend. Zuweilen sind die Triebe am Grunde von Fasern verwitterter Blätter älterer Axen umgeben. Stengel 5 bis 20, seltener bis 30 cm hoch, am Grunde beblättert, aufrecht. Tragblatt des untersten weiblichen Zweiges oft laubartig, aber stets am Grunde mit einer kurzen trockenhäutigen Scheide oder trockenhäutigen Oehrchen. Weibliche Scheinähren meist zwei (1 bis 3), 6 bis 20 mm lang. Schlauchdeckblätter spitz oder stachelspitzig, hellbraun (seltener dunkelbraun oder ganz blass) mit grünem Mittelstreif. Fruchtschläuche elliptisch, mit kurzem, stumpfem Schnabel, grün, von Haaren grau schimmernd. Die männliche Endähre ist durch ihre Keulenform auffällig, ihre Deckblätter sind hellbraun. Zuweilen sind alle Blütenstandszweige an der Spitze männlich, auch finden sich weibliche Blüten in der Endähre, öfter entspringt eine langgestielte weibliche Scheinähre aus dem Stengelgrunde u. dergl. m. 4-6. (Synonyme: C. praecox Jacquin und vieler Floren.)
Grasland, öde Felder und lichte Wälder gemein.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).