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Sturms Flora von Deutschland, Band 4: Sandeln – Tafel 42

Gemeine Mistel, Viscum album

Gemeine Mistel, Viscum album
Taf. 42:
a) männl. Blütenstand in nat. Gr. und vergr.;
b) weibl. Blütenstand in nat. Gr. und vergr.;
c) Fruchtzweig, verkl.;
d) Früchte in nat. Gr.;
e) durchschnittene Frucht;
f) Same in nat. Gr.
Durch die Verzweigung meist halbkugelähnlich, bis 50 cm hoch. Blätter etwa 1,5-2,5 cm breit. Früchte rein weiss, fast 1 cm dick. 2-4.
Auf Weiden, Pappeln, Ellern, Birken, Hagebuchen, Linden, Kernobst, Akazien und manchem anderen Laubholz (nicht auf Eichen) sowie auf Edeltannen; nicht selten in Süd-, Mittel- und dem östlichen Norddeutschland, jedoch in den Alpen nur bei Reichenhall – Berchtesgaden, im Fichtelgebirge fehlend, gegen Nordwesten bis Alt-Vorpommern, ins südliche Mecklenburg, Lüneburg – Gifhorn – Hannover – das südliche Westfalen – Düsseldorf, sehr zerstreut bis Neumünster – Hamburg – Celle.
Die Mistel kam unweit Detmold nachweisbar am Ende des 13. Jahrhunderts vor, muss aber schon im sächsischen Altertum in der Nähe der alten Kultstätte an den Externsteinen bekannt gewesen sein. Sie hat sich demnach in letzter Zeit gar nicht oder nur unbedeutend gegen Nordwesten verbreitet.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).