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Warzige Wolfsmilch und Gerard-Wolfsmilch aus Sturms Flora von Deutschland, Band 7: Dreisamige – Tafel 29
Warzige Wolfsmilch, Euphorbia verrucosa
Tafel 29, Fig. 1:
a) Triebstück in nat. Gr.;
b) Blütengruppe, vergr.;
c) Same, vergr.
Stengel meist aufstrebend, 30 bis 50 cm lang, selten kürzer, kahl. Blätter länglich, mit gestutztem Grunde sitzend (die untersten verkehrteiförmig, in einen kurzen Stiel verschmälert), behaart, fein gesägt. Endblütenstände in der Regel mit fünf Hauptzweigen. Hochblätter und Drüsen meist lebhaft gelb, selten grünlich oder rötlich. Oberste freie Hochblätter am Grunde verschmälert, seltener abgerundet, undeutlich gestielt. Blütengruppenhüllblätter bis zum obersten Drittel verwachsen. Früchte dicht mit kurz-cylindrischen Warzen bedeckt. Samen gelblich, glänzend. 5-6, einzeln 9 -10. (Synonyme: Eu. dulcis Reichenbach)
Auf trocknem Grasland, in lichten Wäldern und Gesträuchen, auf kiesigem und steinigem Heideland ; nicht selten im Süden (Alpen bis 700
m), zerstreut bis an die Vorhügel des Bayerischen Waldes, Fichtelgebirges, Thüringer Waldes, der Rhön, des Spessarts, Odenwaldes und der Mittelvogesen, im südwestlichen Lothringen (Metz).
Gerard-Wolfsmilch, Euphorbia Gerardiana
Tafel 29, Fig. 2:
a) Triebstück in nat. Gr.;
b) Blütengrnppe, vergr.;
c) Frucht, vergr.;
d) Same, vergr.
Kahl. Triebe aufrecht oder aufsteigend, 15 bis 20 cm lang. Blätter blaugrün, sitzend, ganzrandig, stachelspitzig oder zugespitzt, an den unfruchtbaren Trieben und Zweigen und am Grunde der blühenden Triebe gedrängt, lineallanzettlich, am oberen Teil der blühenden Triebe lineallänglich. Endblütenstände in der Regel vielzweigig. Drüsen gelb, abgerundet oder undeutlich gehörnt. Früchte glatt oder fein punktiert. Treibt im Herbste, doch verfrieren diese Triebe, ohne zu blühen. 5-9. (Synonyme: Eu. cayogala und linariaefolia, E. esula Pollich.)
Auf trockenem oder zeitweise austrocknendem Gras- und Oedland; häufig im ganzen Rheinthal sowie im Kaiserstuhl im Breisgau im unteren Nahethal, moselaufwärts ungefähr bis zur lothringischen Grenze, im unteren Ahrtal, zerstreut durch das nördliche Baden und Unterfranken bis an den Steigerwald, durch Mitteldeutschland bis zur oberen Elbe (bis unterhalb Dresden) und der Saale (abwärts bis Aisleben) , durch das nordwestliche Westfalen bis zur Grafschaft Bentheim (Schuttorf), fehlt aber in Südhannover und Braunschweig; neuerdings zuweilen mit Getreide weiter verschleppt bis Metz und Frankfurt a. d, Oder.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).