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Sturms Flora von Deutschland, Band 2: Riedgräser (Cyperaceae) – Tafel 51

Schatten-Segge, Carex umbrosa
Erd-Segge, Carex humilis

Schatten-Segge, Carex umbrosa
Taf. 51, Fig. 1:
a) Pflanze, verkl.;
b) Stengelstück, vergr.;
c) Blütenstand In nat. Gr.;
d) Deckblatt mit männlicher Blüte, vergr.;
e) Fruchtstand in nat. Gr.;
f) Deckblatt mit Blütenschlauch, vergr.;
g) Schlauch nebst Durchschnitt, vergr.;
h) Frucht nebst Durchschnitt, vergr.
Wuchs in dichten Rasen, ohne Ausläufer. Stengel am Grunde nur mit ganz kurzen, aber ziemlich langscheidigen Blättern, ganz unten oft mit einigen langen überjährigen, noch zum Teil grünen Blättern. Daneben zur Blütezeit viele kurze Triebe, die teils heurig sind, teils unter den heurigen noch lange, dürre, überjährige Blätter haben, welche die blühenden Stengel überragen. Ausserdem sind die Triebe am Grunde von einem dichten Faserschopf umgeben. Mitte Juni wachsen die heurigen Blätter über die Stengel hinaus. Stengel 20 bis 50 cm hoch, aufrecht. Tragblatt des untersten weiblichen Zweiges mit kurzer Scheide und trockner oder laubiger Spitze. Weibliche Scheinähren meist zwei oder drei (1-4), 6 bis 15 mm lang. Schlauchdeckblätter stumpf, stachelspitzig, braun mit grünem Mittelstreif. Fruchtschläuche in einen mässig langen, kurz zweizähnigen Schnabel auslaufend, grün, zuletzt hellgrau, mit ziemlich langen Haaren. Männliche Aehre kurz, gegen die Spitze nicht verdickt. (Triebe zum Teil mehr als zweijährig?) 4-5. (Synonyme: C. polyrrhiza, C. longifolia.)
In schattigen Laubwäldern; zerstreut durch Süd- und Mitteldeutschland bis Aachen-Braunschweig-Bromberg.
Erd-Segge, Carex humilis
Taf. 51, Fig. 2:
a) Pflanze in nat. Gr.;
b) Deckblatt mit männlicher Blüte in natürl. Gr. und vergr.;
c) Deckblatt mit Blütenschlauch in nat. Gr. und vergr.;
d) Deckblatt mit Fruchtschlauch, vergr.;
e) Fruchtschlauch in nat. Gr. und vergrössert.
Stengel 2 bis 10 cm hoch, ohne Laubblätter oder noch mit überjährigen; die ausgewachsenen Blätter der heurigen Triebe 15 bis 35 cm lang, starr, sehr rauh. Weibliche Zweige arm- und sehr lockerblütig, nur so weit aus den Tragblattscheiden hervortretend, dass die jeweilig reif werdenden Narben herausragen. Tragblattscheiden und Deckblätter breit weissrandig oder fast ganz weiss, die ersteren ohne Spreite. Staubbeutel 5 mm lang. Fruchtschläuche verkehrteiförmig, kurzfilzig, am Grunde nervig. 3-4.
Trockene, namentlich kalkreiche Abhänge; sehr zerstreut durch Süd- und Mitteldeutschland, in den Alpen bis über 1400 m hinauf, gegen Norden bis Münstereifel, Kreis Rheinbach – Wolfenbüttel – Angermünde – Schloppe, Kreis Dt. Krone; fehlt aber in Posen.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).