Stichworte: Historie, Ledermüller, MikroskopieBewie's Mikrowelt

Die in dem Gummi Laccae in ramulis befindliche Würmer und deren Nester
Bild aus: Ledermüller, Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzungen, Tafel 30

Titel des Kapitels: „Die in dem Gummi Laccae in ramulis befindliche Würmer und deren Nester.“
Laut Meyers Konversationslexikon – das freilich fast 150 Jahre nach der Gemüths- und Augenergötzung erschienen ist – ist Gummi Laccae „ein Harz, welches nach dem Stich der Lackschildlaus (Coccus Lacca Kerr.) aus den jüngsten Trieben verschiedener Bäume, wie Croton lacciferus, Ficus religiosa und F. indica, Zizyphus Jujuba, Butea frondosa etc., ausfließt, die Zweige in mehr oder minder starker Schicht umhüllt und erstarrt. Nur die befruchteten ungeflügelten Weibchen der Lackschildlaus erzeugen den Harzausfluß; sie selbst werden von dem Harz vollständig eingehüllt und sterben ab, während sich in ihnen 20-30 Larven entwickeln, die endlich durch cylindische Bohrlöcher das Harz verlassen. Man sammelt die Harzmassen samt den Zweigen oder bricht die Harzkrusten von den Zweigen ab und bringt erstere Ware als Stocklack, letztere als Körnerlack in den Handel.“
Ledermüller hatte den Lack samt Zweigen zur Verfügung und darin hat er offenbar die im getrockneten Lack eingeschlossenen Schildläuse entdeckt.