Dileptus monilatus, von Foissner als Monilicaryon monilatus in eine eigene Gattung gesetzt, ist ein Ziliat aus der Ordnung der Gymnostomatea. Die Mitglieder dieser Ordnung leben räuberisch und erbeuten of andere Ziliaten. Um diese zu fangen, verfügen sie über Extrusome, mit denen sie ihre Beute lähmen und töten.
Dileptus monilatus zeichnet sich nach Foissner durch folgende Eigenschaften aus:
1) Größe in vivo 350-950 pm, meist um 400-700 x 50-60 µm. 2) Gestalt schlank, spindelförmig, sehr flexibel. Hinterende wenig bis deutlich schwanzförmig verlängert, Rüssel kurz (1/3- bis 1/4 körperlang) und abgeflacht. 3) 14-29 perlenschnurförmig (moniliform) angeordnete, ellipsoide Makronucleus-Teile. 11-25 kugelige Mikronuclei neben der Makronucleus-Kette. 4) 20-40 kontraktile Vakuolen in einer dorsalen Reihe. An der Basis des Schwanzes eine vergrößerte Vakuole. 5) Besitzt nach unseren Untersuchungen 2 Typen von Extrusomen (Typ 1: 6-9 µm; Typ 2: 2-3 µm). In der Literatur sind nur kurze Extrusome beschrieben; es ist daher möglich, daß es 2 schwierig trennbare Arten gibt! 6) 40-60, durchschnittlich 50 longitudinale Wimpernreihen. Bürste 1-2reihig, auf der Dorsalseite des Rüssels. 7) Reuse leicht erkennbar. Die Wimpern der circumoralen Wimpernreihe und der dicht neben ihr verlaufenden somatischen Wimpernreihen bilden am Rüssel eine dichte „Mähne“. Praeorale Wimpernreihen fehlen, was nur nach Silberimprägnation erkennbar ist.
Der Ziliat lebt im Detritus und zwischen Algen in stehenden oder gelegentlich auch fließenden Gewässern. Er wurde auch schon im Kühlwassersystem eines konventionellen Kraftwerks am Untermain gefunden. Er frisst Kieselalgen, Ziliaten, Rädertiere und auch Bakterien.
Die unten abgebildeten Ziliaten wurden alle in oben schwimmenden Detritusflocken aus einem Fischgewässer bei Steinfeld gefunden. Diese Gewässer waren ursprünglich vor dem zweiten Weltkrieg im Rahmen des Westwalls als Panzerhindernisse angelegt worden. Heute werden sie von Anglern aus den umgebenden Ortschaften, zahlreichen Gänsepaaren, Enten und Kormoranen genutzt und sind bei einer relativ geringen Durchflussmenge entsprechend stark eutrophiert.
Zum Schluss noch einige Bilder des Ziliaten, wie man ihn unterm Mikroskop zu sehen bekommt.
Literatur
Streble, Krauter Bäuerle: Das Leben im Wassertropfen – ein Bestimmungsbuch; Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH, Stuttgart.
Foissner, W., Berger, H., Kohmann, F. (1992) Taxonomische und ökologische Revision der Ciliaten des Saprobiensystems, Band IV, S. 199ff; Informationsberichte des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, ISSN 0176-4217.