Stichworte: Historie, Ledermüller, Mikroskopie, Bewie's Mikrowelt
Eine besondere Art von Schalenthierchens im WasserEine besondere Art von Schaalenthierchens im Wasser
Was Ledermüller hier gesehen und gezeichnet hat, stammt aus einem Springbrunnen, wo sie vor allem im Juni und Juli oft vorgekommen sind. Seine Legende zur Tafel:
Auf dieser Tafel stellet nun
a. Ein Sackuhrglas vor, in welchem etwas Wasser von gedachten Springbrunnen zur Untersuchung stehet und worinnen einige von diesen röthlichten Schaalenthierchen, in natürlicher Grösse zu sehen sind.
b. Ist ein solches Wasserthierlein, etwas grösser als natürlich, mit dem ange, merkten Wirbelgang, mit welchem sich diese Kreaturen gemeiniglich zu bewegen pflegen.
c. Zeigt einen von diesen Pücerons in seiner durchsichtigen Schaale; Das Zeichen am Ort, wo sich allemal das Auge an diesen Kreaturen sehen lässet.
d. stellet die Art vor, wie sie sich zu paaren pflegen, und häufig also an einanderhangend, im Wasser gefunden werden; wovon das Weibchen allemal auf dem Rücken schwimmend, von dem Männchen fortgezogen wird.
e. stellet einen dergleichen Püceron ausser seiner schaale vor. sein Körper ist sehr unförmlich, und fällt in das rothe. Man siehet in demselben die innerlichen Gefässe, auch deren peristaltische Bewegung. An dem Kopf, unten am Bauch und seinen hintern und vordern Füssen, hat es sehr feine Fühlhörner und Haarspitzen, welche sich alle bewegen und vielleicht die stelle der Floßfedern versehen.
f. Zeigt einen andern, der seine beeden schaalen völlig zusammen geschlossen hat, vermuthlich wegen der Läusse, deren ungemein viele, wie mit dem sternchen * angemerkt habe, ihn umrungen und plagten.
g. Giebt eine schaale zu erkennen, welche von einem Püceron abgelegt werden; deren öfters mehrere im Wasser unter dem Mikroskop gesehen werden, als der lebendigen Pücerons selbsten. Sie sind so weis wie silber; und so hart wie Horn, auch so künstlich durchflochten, daß sie einem Panzerhemde sehr ähnlich sehen.