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Haematococcus pluvialis
Haematococcus pluvialis, die Blutregenalge. Sie sitzt in einem Gallertgehäuse und verfügt über 2 Geißeln, die aus dem Gehäuse herausragen, so dass sich die Alge damit fortbewegen kann. Typisch für die Blutregenalgen ist das Karotin, das abhängig von den jeweiligen Lebensumständen in unterschiedlicher Menge in den Zellen enthalten ist.

Haematococcus pluvialis, die Blutregenalge, verfügt neben dem Chlorophyll noch über Karotin, das ihr eine rote Färbung verleiht. Daher kommt auch ihr Name Blutregenalge bzw. Haematococcus. Sie lebt in Pfützen oder kleinen Wasserlöchern, Gesteinsvertiefungen, Wassertonnen, in Mulden von Planen, die durch Regen gefüllt werden, dann aber wieder austrocknen. In diesem Wasser können sie nach einem Regen in solcher Menge auftreten, dass sich das Wasser rot färbt – wie nach einem Blutregen. Schaut man das Wasser im Mikroskop an, sieht man kleine blutfarbene Kügelchen – Haematokokken.

Dass die Algen nach einem Regen so schnell und in so großer Menge erscheinen, liegt schlicht und einfach daran, dass sie bereits vorher vorhanden waren, und zwar als encystierte Dauerstadien (Aplanosporen) verkapselt im trockenen Bodensatz der Pfütze. Wenn im Zusammenhang mit solchen Algen von Zysten, Aplanosporen oder Palmellen die Rede ist, sind immer diese Dauerstadien gemeint. Wasser aktiviert die Dauerstadien, sie schlüpfen aus ihren Zystenhüllen, schwimmen umher und vermehren sich. Trocknet ihr Domizil wieder aus, verkapseln sie sich wieder, um die Trockenphase zu überstehen.

Dauerstadien (Zysten) von H. pluvialis.
Dauerstadien von H. pluvialis.
Haematococcus-Zysten mit sehr hohem Karotingehalt.
Eine H. pluvialis hat sich geteilt, es sind 4 neue Zellen in der alten Kapsel vorhanden.
Diese möchten natürlich ein selbstständiges Leben beginnen, weshalb sie die alte Hülle alsbald sprengen.
Dann schwimmen sie frei umher und wachsen heran.
Ausgewachsene Stadien von H. pluvialis.