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Ledermüller – Mikroskopieren mit PerückeEiner der interessantesten Mikroskopier der barocken „Zopfzeit“ ist Martin Frobenius Ledermüller (1719 – 1769). Zu seinen Veröffentlichungen zählt die „Mikroskopische Gemüths- und Augenergötzung“, in der er seine mikroskopischen Beobachtungen mit 100 kolorierten Kupferstichen und ausführlichen Texten dokumentierte. In der Nachlese seiner Ergötzung präsentierte er weitere 50 Tafeln mit zugehörigen Texten, auf denen aber neben mikroskopischen Bildern auch viele Mikroskope aus der Barockzeit abgebildet und erklärt wurden.
Ledermüller arbeitete unter anderem mit einem so genannten Sonnenmikroskop, mit dem er das mikroskopische Bild in einem abgedunkelten Raum an die Wand projizieren und einem größeren Zuschauerkreis vorführen konnte. Der Raum hatte ein kleines Loch, durch das mit einer Außenoptik ein Sonnenstrahl gespiegelt wurde. Innen wurde der Strahl in die Beleuchtungsoptik des Mikroskops hineingelenkt. Weil die Sonne wandert, musste die Beleuchtungsoptik ständig nachjustiert werden.
Zum Teil war Ledermüller Unterhaltungskünstler, da er den Damen und Herren des Bayreuther Hofes mit seinen mikroskopischen Vorführungen die Zeit vertrieb, zum andern Teil war er aber auch Wissenschaftler, der die damalige Literatur zu naturwissenschaftlichen Beobachtungen und Entdeckungen recht gut kannte und auch ausführlich mit anderen Naturwissenschaftlern über seine Beobachtungen korrespondierte. Seine Beobachtungen beschrieb er immer mit Bezügen zu der bereits vorliegenden Literatur.
Unten einige Beispiele aus Ledermüllers Werk. Zahlreiche weitere Bilder aus seinem Werk, oft mit den zugehörigen Texten, findet ihr unter der Kategorie Ledermüller (oben am Seitenrand werden die Stichworte gelistet. Einfach Ledermüller anklicken!). Für historisch Interessierte eine kleine Fundgrube!